Malen Sie sich aus, diese andere Version von Ihnen wäre eine göttliche Version Ihres Selbst und alle hielten diese für das Original und Sie selbst nur für die schlechtere Kopie. Stellen Sie sich vor, niemand wäre sich mehr sicher, wer Sie sind. Vor allem Sie selbst nicht. Die Identitätskrise wäre perfekt. Und Sie mitten drin.
»Amphitryon«, 1668 in Paris uraufgeführt, ist das einzige Stück Molières, in dem er sich einer Geschichte der antiken Mythologie bedient. Die bitterböse Komödie, in welcher der Gott Jupiter in die Rolle des thebanischen Feldherren Amphitryon schlüpft, um in dessen Abwesenheit seine Ehefrau Alkmene zu verführen, ist ein raffiniertes Spiel um Schein und Sein und tragische Reflexion existentieller Verunsicherung. Ein gefundener Stoff für Herbert Fritsch, der sich in seiner vierten Inszenierung an der Schaubühne mitten hineinwirft in das Durcheinander der Identitäten: Was, wenn wir nicht so unverwechselbar wären, wie wir meinen?
Aus dem Französischen von Arthur Luther
Regie und Bühne: Herbert Fritsch
Kostüme: Victoria Behr
Musik: Ingo Günther
Dramaturgie: Bettina Ehrlich
Licht: Erich Schneider
Mit: Florian Anderer, Werner Eng, Annika Meier, Joachim Meyerhoff, Bastian Reiber, Carol Schuler, Axel Wandtke
Musiker_innen: Ingo Günther, Taiko Saito
Weitere Termine: 14.10., 15.10., 17.10., 18.10., 20.10., 31.10., 1.11., 2,11. und 3.11.2019