Spätestens seit Roman Polanskis Verfilmung mit Christoph Walz ist Yasmina Rezas Stück „Der Gott des Gemetzels“ auch einem breiten Publikum bekannt geworden. Der furiose Streit zwischen vielleicht doch nicht so politisch korrekten und in Fragen der Kindererziehung einigen Pariser Ehepaaren tobt ab 3. Mai im Theater in der Josefstadt:
Mit beißendem Humor und erbarmungsloser Treffsicherheit fühlt Yasmina Reza, eine der erfolgreichsten Autorinnen der letzten Jahrzehnte (KUNST, Drei Mal Leben), der modernen bürgerlichen Gesellschaft buchstäblich auf den Zahn, die hin- und hergerissen ist zwischen aufgeklärtem, vernünftigem Gutmenschentum und egoistischem Konkurrenzkampf. Fazit: So liberal-aufgeklärt wir uns auch geben, am Ende behält scheinbar einer die Oberhand – Der Gott des Gemetzels.
„Ich glaube, dass Gewalt, Krieg und Leid dem Menschen völlig inhärent sind. Dem Menschen fällt es schwer, sich zu beherrschen. Ich misstraue allen großherzigen Ideen, dem humanistischen Mitleid, antirassistischen Slogans. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Tragen eines Buttons, oder einfach eine ethische Entscheidung eines schönen Tages die grässlichen Triebe auslöscht, wie durch Zauberei. Nur die Taten zählen.“
Yasmina Reza
Deutsch von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel
Regie: Torsten Fischer
Bühnenbild und Kostüme: Vasilis Triantafillopoulos, Herbert Schäfer
Dramaturgie: Herbert Schäfer
Licht: Manfred Grohs
Mit:
Judith Rosmair (Véronique Houillé)
Marcus Bluhm (Michel Houillé)
Susa Meyer (Annette Reille)
Michael Dangl (Alain Reille)
Vorstellungstermine bis 27. Juni 2018:
Mai: 2. (Vorauff.), 3. (Prem), 4., 12., 13. (15h), 28., 29.
Juni: 15., 16., 17. (15h u. 19.30h), 26., 27.
Jeweils 19.30 Uhr