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Uraufführung: HELDENANGST von Gabriel Chevalier im Theater Münster

Premiere: Samstag, 9. Juni 2018, 19.30 Uhr, U2

Es gibt viele Versuche, das große Morden und die unglaubliche Gewalt des 1. Weltkriegs literarisch zu bewältigen. Zu den wenig bekannten, doch stärksten Antikriegsromanen über diese Erfahrung zählt der Roman HELDENANGST des Franzosen Gabriel Chevalliers aus dem Jahr 1930. Es ist ein atemberaubend schonungsloses Erinnerungsbuch, ein poetisch kraftvoller Kriegsbericht.

Der »Held« der Geschichte ist der gerade 18 jährige Jean Dartemont, der 1914 als Rekrut in den Krieg gegen Deutschland zieht und vier Jahre in den Schützengräben Nord- und Westfrankreichs verbringt. Es ist ein Gang in die Hölle, ein tiefer Fall aus der Zivilisation in ein Reich des Wahns und der Vernichtung. Das zentrale Motiv des Romans ist die Angst. Ein Gefühl, das so übermächtig war und doch ein Tabu blieb, in keinem Ge-schichtsbuch auftaucht, da es jedes Heldenpathos sabotiert. Kein Wunder, dass der Ro-man in Frankreich bei Ausbruch des 2. Weltkrieges unterdrückt wurde.

2018 jährt sich das Ende des 1. Weltkriegs zum 100 ten Mal, mehr als 70 Jahre ist der 2. Weltkrieg vorbei, drei Generationen haben im größten Teil von Europa keinen Krieg mehr erleben müssen. Weiß man heute noch, welche Schrecken die Weltkriege des 20. Jahr-hunderts verbreitet haben? Droht ein zu leichtfertiger Umgang mit dem Frieden? Und welche Gefahren gehen für den Frieden von dem neu entflammten Nationalismus in Eu-ropa aus?

Das Schauspiel Münster zeigt die Uraufführung der Theateradaption von HELDENANGST in der Friedenstadt Münster in einer Fassung von Friederike Engel mit einem französischen und einem deutschen Schauspieler als zweisprachige Aufführung.

(in deutscher und französischer Sprache)

Mitwirkende:
Charles Morillon (Jean), Joachim Foerster (Dartmont)

Inszenierung: Frank Behnke
Bühne & Kostüme: Frank Behnke, Sophia Debus
Dramaturgie: Michael Letmathe

Weitere Vorstellungen im Juni:
Freitag, 15. Juni, 19.30 Uhr, U2
Freitag, 22. Juni, 19.30 Uhr, U2

Bild:  Gabriel Chevalier

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