Der Sohn möchte herausfinden, wie seine Eltern diese Zeit des Umbruchs erlebt haben und warum sie nach über 30 Jahren noch immer nicht damit abschließen können. Auf seiner Spurensuche gräbt er sich in einen Berg von Familienerinnerungen. Dabei stößt er auf den Arbeitskampf der Bergleute, auf enttäuschte Hoffnungen und Zeitgenossen, die wie Geister zwischen Vergangenheit und Zukunft keine Ruhe finden.
In Verbindung mit dokumentarischen Quellen und zentralen Motiven von Tübkes Bauernkriegspanoramas zeichnet Freyer ein ambivalentes, vielleicht widersprüchliches Bild der Treuhand und der Ereignisse, in dem konträre Meinungen und Erfahrungen Platz haben. So lässt er beispielsweise Helmut Kohl, Gerhard Schürer und der Treuhand-Direktor für Bergbau Klaus Schucht das historische Umfeld der Wiedervereinigung und des Wirtschaftsumbaus nach 1990 umreißen. Daneben kommen Treuhandmitarbeiter*innen selbst zu Wort, die von ihrer Arbeit berichten und von ihrer Wahrnehmung dieser Zeit erzählen.
Regisseur Jan Gehler befragt in seiner Inszenierung gemeinsam mit Rosa Falkenhagen, Martin Esser, Fabian Hagen, Marcus Horn und Janus Torp dieses Kapitel deutscher Wiedervereinigungsgeschichte aus der Perspektive der Nachgeborenen. Mit dem Dramatiker, der wie er selbst in Thüringen aufgewachsenen ist, verbindet ihn eine kontinuierliche Zusammenarbeit. Das in Kooperation mit dem Landesarchiv Thüringen und dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin realisierte Projekt wird gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und dem GLS Treuhand e.V.
Jan Gehler (Regie)
Sabrina Rox (Bühne)
Katja Strohschneider (Kostüme)
Vredeber Albrecht (Musik)
Carsten Weber (Dramaturgie)
Mit
Martin Esser
Rosa Falkenhagen
Fabian Hagen
Marcus Horn
Janus Torp
Die nächsten Vorstellungen nach der Premiere am 20.1. stehen am 25.1., 12.2., 22.2. und 26.3.2022 auf dem Programm. Weitere sind in Planung.