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Uraufführung: STUTTGART WRACKSTADT, die neue Produktion des Citizen.KANE.Kollektivs, in Stuttgart

Premiere: 10. Juli 2019 20.30 Uhr, FITZ! Theater animierter Formen, Eberhardstraße 61 70173 Stuttgart

„Es ist kein Naturgesetz, dass Daimler ewig besteht.“ erklärte Anfang 2019 der damalige Vorstandsvorsitzende der Daimler AG Dieter Zetsche. --- Stuttgarts Stern erlischt. Wir schauen dem Dinosaurier Automobilindustrie beim Sterben zu. Es geht schnell. Vor der Stadt, die sich an der Spitze der wirtschaftlichen Entwicklung sieht, tut sich ein Abgrund auf - und in diesem Abgrund zeigt sich eine düstere Zukunft. Stuttgart wandelt sich zu einer Stadt des Stillstands und der Angst. Menschen ziehen weg oder leben in Armut, die Infrastruktur zerfällt, Häuser und Fabriken stehen leer, Tiere und Natur erobern sich die Stadt zurück. Stuttgart wird endlich wirklich grün.

 

Das Citizen.KANE.Kollektiv berichtet von der Möglichkeit einer schrecklich schönen Dystopie. Weil das Mögliche das Wirkliche erschafft, bearbeitet das Kollektiv dieses Wirkliche hartnäckig, um daraus neue Möglichkeiten entstehen zu lassen. Die Mittel dieser Bearbeitung sind performativ, theatral, tänzerisch und musikalisch.

STUTTGART WRACKSTADT klingt wie ein Punksong. Mein Beruf, mein Haus, mein Auto, mein Geld: verloren! Unser Identifikationspotential, unsere Statussymbole: weg! Wir waren so satt und haben nur über zukünftige Verbrennung nachgedacht. Gewohnheit, Machtanspruch und Eigeninteresse haben uns zerstört.

Wie könnte diese Stadt aussehen, wenn der Megakonzern sie nicht mehr im Innersten zusammen hält? Wer übernimmt Verantwortung, wenn die Stadt zerfällt? Wem ist alles egal? Wer hat überhaupt noch etwas zu sagen, wenn Wiederwahl, Börsenkurs und Eigenheim auf dem Spiel stehen? Wer verliert im Falle des Falles als Erstes? Und was geschieht, wenn Arbeitslosigkeit Menschen nicht mehr in Wohnungen sondern in ihren Autos schlafen lässt?

TEAM: Jonas Bolle, Christopher Bühler, Isabelle von Gatterburg, Jürgen Kärcher, Sarah Kempin, Simon Kubat, Andrea Leonetti, Leonard Mandl, Christian Müller, Martina Missel, Jeannine Simon, Ema Staicut

11. / 12. / 13. / 14. Juli,  20.30 Uhr

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