Die Musiktheaterproduktion „Spiel im Sand“ thematisiert den Populismus westlicher Prägung, die Machenschaften von Warlords in entlegenen Krisengebieten und deren Sprache des Terrors. Von den aktuellen Kriegshandlungen und deren Rhetorik hier wie dort wird ein Bogen zur faschistischen Franco-Diktatur im Spanien der 1930er Jahre geschlagen, jenem militärischen und politischen Labor für die damals schwelenden Konflikte in ganz Europa. Es geht um Machtkämpfe, Sendungsbewusstsein im Namen des Volkes und identitäre Gedankenmuster. Aus einem scheinbar harmlosen spielerischen Wettkampf zwischen zwei Männern wird ein veritabler Konflikt, ein Dritter mischt sich ein und wirbt für eine GEMEINSAME SACHE, eine staatliche und religiöse Identität. Ein Fremder, der mit den Dreien nichts zu tun hat, wird zum Feindbild auserkoren, gegen das sie sich verbünden und ihn zum Opfer machen.
Das Stück besteht aus zwei Teilen: der erste Teil wird von drei arabischsprachigen Schauspielern aus dem Irak verkörpert (zwei Männern und einer Frau), die musikalisch von Percussion unterstützt werden. Die Musik für diesen Teil stammt von der jungen chinesischen Komponistin Leyan Zhang. Der anschließende zweite Teil für drei Sänger (eine Frau und zwei Männer) sowie fünf Instrumentalisten, die den Sängern ebenbürtig zur Seite stehen (Violine, Harfe, zwei Klaviere und Percussion), stammt von Hans Rotman, der damit zum ersten Mal als Komponist beim IMPULSFestival und an der Oper Halle vertreten ist. Die Regie ist in Händen von der Autorin und Regisseurin Astrid Vehstedt. Videofragmente betten die politische Fabel in geschichtliche Kontexte ein.
Das mehrsprachige Projekt, an dem neben drei Sängern auch drei Schauspieler aus dem
Irak beteiligt sind, ist eine Kooperation des Impulsfestivals mit der Oper Halle und dem
TARKIB Baghdad Contemporary Arts Institute.
Es wird in deutscher, spanischer, englischer und arabischer Sprache gesprochen und gesungen.
Eine Kooperation des Impuls-Festival für Neue Musik in Sachsen Anhalt mit der Oper Halle und dem Tarkib Theater Bagdad.
Text: Astrid Vehstedt und Federico Garcia Lorca
Musik: Leyan Zhang (China), Hans Rotman (Holland)
Musikalische Leitung: Hans Rotman
Regie/Bühnenbild: Astrid Vehstedt
Kostüme: Pia Wessels
mit
Julie Martin du Theil (Sopran), Martin Häßler (Bariton), Amadeu Tasca (Bariton), Asala Thayer Naji, Bassim Al Tayep, Mohammed Ayad Radha
Ishtar Ensemble: Diana Zaviryukha (Violine) Sujung Lee (Klavier), Mikiko Motoike (Klavier), Andreas Wehrenfennig (Harfe), Christian Sobbe (Percussion)
weitere Vorstellungen: Do., 12.10., 11 Uhr, Sa., 14.10., 11 Uhr, So., 15.10., 15 Uhr
MI 11.10.
OPER HALLE 19.30 Uhr
Festivaleröffnung
DO 12.10.
OPER HALLE 11.00 Uhr, Jugendvorstellung
SA 14.10.
OPER HALLE 11.00 Uhr, Familienvorstellung
SO 15.10.
OPER HALLE 15.00 Uhr, Familienvorstellung