Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: "Frauen der Unterwelt. Sieben hysterische Akte" von Tine Rahel Völcker - Staatstheater AugsburgUraufführung: "Frauen der Unterwelt. Sieben hysterische Akte" von Tine Rahel...Uraufführung: "Frauen...

Uraufführung: "Frauen der Unterwelt. Sieben hysterische Akte" von Tine Rahel Völcker - Staatstheater Augsburg

Premiee Samstag, 25.2.23 um 19:30 Uhr in der brechtbühne im Gaswerk

Mit »Frauen der Unterwelt. Sieben hysterische Akte« kommt ein berührender und aufrüttelnder Theatertext zur Uraufführung. Im Zentrum der Handlung stehen sieben unangepasste Frauen, die in der NS-Zeit den sogenannten »Krankenmorden« zum Opfer fielen. Aus verschiedenen Perspektiven werden ihre Biografien beleuchtet, Mechanismen von Macht und Gewalt offengelegt, aber auch Widerständigkeit und Selbstermächtigung thematisiert. Vor gespenstischer Kulisse, anschaulich erzählt und ineinanderfließend inszeniert, spielt das Ensemble gegen das Vergessen an.

 

Copyright: Nicole Schneiderbauer

»Frauen der Unterwelt« erzählt die Geschichten von sieben starken, unangepassten Frauen, die Opfer der sogenannten NS-Krankenmorde wurden.

Da ist die lesbische Journalistin Ann Esser, die als Frau schlecht bezahlt wird und als überzeugte Kommunistin noch in der Psychiatrie den Aufstand probt. Da ist die achtfache Mutter Frieda W., die als Sexarbeiterin die Existenz ihrer Familie sichert. Sie träumt von einer hundertjährigen Schwangerschaft an deren Ende sie der Welt eine neue Welt gebären würde. Da ist die junge Lina, deren leidenschaftliche Liebe für einen reichen Bauerssohn gewaltsam eingedämmt wird. Da ist die emanzipierte Geschäftsfrau Johanna S., die die Ehe als nicht mehr zeitgemäß ablehnt. Als ihr Partner sie verlässt und sie aufgrund ihrer zweiten Schwangerschaft ihren Job verliert, bricht sie zusammen.

Und da ist der Bericht der bald neunzigjährigen Lissa F., die nach Kriegsende erfährt, dass ihre Mutter keines natürlichen Todes gestorben ist, sowie die Geschichte von Klaus, dessen Zwillingsschwester Christa, die »lacht und schreit wie eine Sirene und für die zwei minus eins null ist«, in dem Jahr als er eingeschult wird, getötet wird. Und zuletzt ist da Margarete B., die häusliche Gewalt erfährt und nach ihrer Scheidung jedweden gesellschaftlichen Rückhalt verliert.

Hausregisseurin Nicole Schneiderbauer inszeniert diesen auf Tine Rahel Völckers intensiven Recherche und dokumentarischer Auseinandersetzung basierenden Text und stellt damit auch die Frage nach dem Umgang mit Erinnerungskultur.

    Inszenierung Nicole Schneiderbauer
    Bühne & Kostüm Miriam Busch
    Video Stefanie Sixt
    Komposition Fabian Löbhard
    Choreografie Gabriella Gilardi
    Licht Moritz Fettinger
    Dramaturgie Sabeth Braun
    
mit Ute Fiedler, Christina Jung, Sarah Maria Grünig, Katja Sieder, Florian Gerteis, Andrej Kaminsky
    Live-Musik Fabian Löbhard

Di 7.3.2023 19:30
brechtbühne im Gaswerk
Sa 11.3.2023 19:30
brechtbühne im Gaswerk
Do 16.3.2023 19:30
brechtbühne im Gaswerk
Sa 25.3.2023 19:30
brechtbühne im Gaswerk
Sa 1.4.2023 19:30
brechtbühne im Gaswerk
Sa 15.4.2023 19:30
brechtbühne im Gaswerk
So 21.5.2023 18:00
brechtbühne im Gaswerk
So 4.6.2023 18:00
brechtbühne im Gaswerk
Sa 1.7.2023 19:30
brechtbühne im Gaswerk
Do 13.7.2023 19:30
brechtbühne im Gaswerk

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

BEWEGENDE NATURSCHILDERUNGEN -- Stuttgarter Philharmoniker mit der "Alpensinfonie" von Richard Strauss in der Liederhalle STUTTGART

"Erhabene Landschaften" standen diesmal im Mittelpunkt. Zunächst musizierten die Stuttgarter Philharmoniker unter der kompetenten Leitung von Frank Beermann die "Grand Canyon Suite" aus dem Jahre 1931…

Von: ALEXANDER WALTHER

DRAMATISCHE AUSDRUCKSKRAFT -- Neue CD "Letzte Lieder" mit Sebastian Naglatzki und Ana Miceva, beim Label Genuin erschienen

Mit ihrem Album "Letzte Lieder" widmen sich die Pianistin Ana Miceva und der Bassbariton Sebastian Naglatzki den letzten Liedkompositionen von Franz Schubert, Johannes Brahms, Hugo Wolf und Maurice…

Von: ALEXANDER WALTHER

DER TEUFELSGEIGER ALS GITARRIST -- Ensemble Visconti Plus im Schloss BIETIGHEIM-BISSINGEN

Das Visconti-Quartett wurde 2006 aus Mitgliedern der "sueddeutschen kammersinfonie bietigheim" und Lehrern der Bietigheim-Bissinger Musikschule gegründet. Der Name dieses Ensembles geht auf die aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

BLICK IN DEN DIGITALEN ABGRUND -- Premiere "KI essen Seele auf" von Thomas Köck im Kammertheater STUTTGART

In Regie, Konzept Bühne & Kostüm von Mateja Meded taucht der Zuschauer in die bizarre Welt der Künstlichen Intelligenz immer tiefer ein, weil es die drei hervorragenden Schauspielerinnen Therese Dörr,…

Von: ALEXANDER WALTHER

MEISTER INTENSIVER KLANGFLÄCHEN -- Konzert des SWR Symphonieorchesters zum 90. Geburtstag von Helmut Lachenmann in der Liederhalle STUTTGART

Unter der inspirierenden Leitung von Francois-Xavier Roth musizierte das SWR Symphonieorchester zwei wichtige Werke zum 90. Geburtstag von Helmut Lachenmann, der beim Konzert anwesend war. Zunächst…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑