Die Handlung setzt kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs ein und erstreckt sich bis ins Jahr 1920. Tage und Jahre, die bis heute die Weltgeschichte prägen. 1914 kulminierten hundert Jahre Industrialisierung und Globalisierung im ersten industriell geführten Massenmord des Weltkriegs. Aus ihm entsprang die Revolution von 1917. Ossorgin war selbst beteiligt an der Revolution von 1905, 1922 wird er zusammen mit vielen Intellektuellen verbannt und gelangt auf dem sogenannten Philosophenschiff nach Westeuropa. Trotzdem sieht Ossorgin in den Wirren der Revolution eine Übergangsphase, und so zeigt er die Helden seines Romans im Versuch, in dieser Umbruchszeit zu überleben und eine neue Rolle zu finden.
Ossorgin schildert das Geschehen aus vielfältigen Perspektiven: aus der Tanjas, der 17-jährigen Enkelin des ‚Vogelprofessors‘, aus der des Kriegsinvaliden Stolnikow, aus der des verhafteten Philosophen Astafjew, aus der der Tiere sowie aus der der Sonne, die das menschliche Streben begleitet. EINE STRASSE IN MOSKAU war 2015, als man den Roman wiederentdeckte, eine literarische Sensation, die vor allem durch ihre poetische Sprache, die an die Ästhetik Michail Bulgakows heranreicht, beeindruckt.
aus dem Russischen von Ursula Keller
in einer Spielfassung von Sebastian Baumgarten und Jörg Bochow
MIT Luise Aschenbrenner, Thomas Eisen, Betty Freudenberg, Sven Hönig, Holger Hübner, Moritz Kienemann, Lukas Rüppel, Nadja Stübiger, Thomas Wodianka sowie Thomas Mahn
REGIE Sebastian Baumgarten
BÜHNE UND KOSTÜME Christina Schmitt
MUSIK Stefan Schneider
FILM/VIDEO Philipp Haupt
DRAMATURGIE Jörg Bochow