Der Oligarch Alexander Orlow, von allen nur „der General“ genannt, kann seinen Einsatz im Tschetschenien-Krieg 1995 nicht vergessen. 20 Jahre später will er sich und seine Kameraden zur Rechenschaft ziehen, für das, was die Brutalität des russischen Militärs in der Familie der 17jährigen Nura hinterlassen hat. Dafür braucht er die Hilfe der jungen georgischen Schauspielerin „Katze“, die Nura wie ein Zwilling gleicht.
Angestoßen von einem realen Fall, ist „Die Katze und der General“ ist eine fiktionale Recherche, die Züge eines Thrillers trägt. In Vor- und Rückblenden zwischen Moskau, Berlin, Tschetschenien und Marrakesch springend, wird die Frage nach der Bedingung moralischer Urteilsfähigkeit gestellt. „Es geht um Menschen, die vom Krieg auf verschiedene Art und Weise traumatisiert werden.
Es geht aber auch um Opfer- und Täterschaft, um Abrechnung und Rache und den Umgang mit der eigenen Schuld.“ sagt Nino Haratischwili und beleuchtet neben der irren Logik des Krieges vor allem die schwierige Suche nach der Wahrheit und den Preis, den Menschen dafür zahlen, sie aufzudecken. Jette Steckel bringt nach „Das achte Leben (Für Brilka)“ den zweiten großen Roman Haratischwilis auf die Bühne des Thalia Theater.
Regie Jette Steckel
Bühne Florian Lösche
Kostüme Pauline Hüners
Video Zaza Rusadze
Dramaturgie Julia Lochte, Emilia Linda Heinrich
Mit
Lisa Hagmeister, Jirka Zett, Karin Neuhäuser, André Szymanski, Cathérine Seifert, Barbara Nüsse, Bernd Grawert, Ole Lagerpusch, Merlin Sandmeyer sowie Jarryd Haynes, Luca Pawelka