Und was für eine Konkretion von Magie, wenn es eben diese Musik ist, die als einziges Mittel der Welt die von heillosen Dreimonatskoliken geplagte, sich in Schreikrämpfen windende, neugeborene Tochter zur Ruhe bringt, wie ein wundersames Wiegenlied. Neil Youngs Musik, seine Songs, sind Trost und Navigator für die Phänomenologie des Alltags ebenso wie auf dem Territorium der letzten Dinge: Geburt, Liebe, Tod.
„Das Buch der von Neil Young Getöteten“ wird zum Ausgangspunkt und Wegweiser für eine Reise durch den Kosmos des kanadischen Kultmusikers. Eine musikalische Vermessung der Welt für alle aus dem Paradies Vertriebenen: „Everybody Knows This Is Nowhere“.
Der preisgekrönte Schriftsteller, Orientalist und Reportageautor Navid Kermani ist dem Thalia Theater langjährig künstlerisch verbunden, u.a. durch die seit vielen Jahren an den unterschiedlichsten Orten entstandenen Ausgaben vom „Herzzentrum“. Im November bringt nun Regisseur Sebastian Nübling, der am Thalia Theater zuletzt „Maria“ von Simon Stephens uraufgeführt hat, Navid Kermanis „Das Buch der von Neil Young Getöteten“ auf die Bühne – als „musikalischen Trip“.
Regie Sebastian Nübling
Bühne Evi Bauer
Kostüme Pascale Martin
Musik Lars Wittershagen
Dramaturgie Julia Lochte
Mit Felix Knopp, Thomas Niehaus, Merlin Sandmeyer, Gabriela Maria Schmeide, Maja Schöne, Cathérine Seifert,
Live-Musik Carolina Bigge