Nicht nur Vater und Sohn, König und Prinz, sondern auch die rivalisierenden Königstöchter Ilione und Électre geraten in den Strudel der göttlichen Verwicklungen. Den Gattungskonventionen der Tragédie lyrique folgend stehen nicht nur die menschlichen Leidenschaften im Mittelpunkt: Auch die nach Rache dürstenden Götter Venus und Neptun haben beeindruckende Auftritte und bringen die Oper – anders als Mozarts Version – zu einem tragischen Ende.
Im Zentrum der BAROCKTAGE 2021 steht mit André Campra ein hierzulande weitgehend unbekannter Komponist. Der aus Südfrankreich stammende Campra wirkte seit den 1690er Jahren in Paris und machte in den letzten Regierungsjahren Ludwigs XIV. mit seinen rund fünfzehn damals sehr erfolgreichen Opern auf sich aufmerksam. Sein »Idoménée« besticht durch großen Formenreichtum von streng deklamierten Rezitativen über verschiedene Arienformen und Instrumentalstücke bis zu Ballettdivertissements und ermöglicht dabei einen faszinierenden Einblick in die Tragédie lyrique der Zeit zwischen ihrem Schöpfer Jean-Baptiste Lully und ihrem späteren Reformator Jean-Philippe Rameau.
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Vorwort 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Apollosaal, Referent: Benjamin Wäntig
Musikalische Leitung
Emmanuelle Haïm
Inszenierung
Àlex Ollé / La Fura dels Baus
Mitarbeit Regie
Susana Gómez
Bühnenbild
Alfons Flores
Kostüme
Lluc Castells
Licht
Urs Schönebaum
Video
Emmanuel Carlier
Choreographie
Martin Harriague
Dramaturgie
Benjamin Wäntig
Idoménée
Tassis Christoyannis
Idamante
Samuel Boden
Ilione
Chiara Skerath
Électre
Hélène Carpentier
Vénus
Eva Zaïcik
Éole, Neptune
Yoann Dubruque
La Jalousie, Némésis
Victor Sicard
Arbas, Protée
Frédéric Caton
Arcas
Enguerrand de Hys
LE CONCERT D’ASTRÉE
Weitere Vorstellungen am 10., 14., 18. und 20. November