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Opernhaus Zürich: "Manon", Oper in fünf Akten und sechs Bildern von Jules Massenet (1842-1912)

Premiere 7. April 2019, 19.00 Uhr

«Et c’est là... l’histoire de Manon... Lescaut...» – mit diesen Worten haucht Manon ihr kurzes Leben aus, das Jules Massenet in seiner Oper als Aufstieg und Fall schildert: Die junge Manon soll ins Kloster geschickt werden, doch sie trifft auf den adeligen Chevalier Des Grieux und flieht mit ihm in die Grossstadt Paris. Dort ist ihre gemeinsame Zeit nur von kurzer Dauer, denn Manons Gier nach Luxus treibt sie in die Arme eines reichen Verehrers. Als der junge Des Grieux kurz davor ist, in den Priesterstand zu treten, kehrt Manon zu ihm zurück. Des Grieux ist bereit, für Manons luxusverwöhntes Leben durch das Glücksspiel aufzukommen. Die beiden werden verhaftet. Während Des Grieux freikommt, geht Manon an den Strapazen des Gefängnisses zugrunde.

 

Der 42-jährige Jules Massenet wurde mit Manon über Nacht zu einem der führenden Opernkomponisten Frankreichs. Mit dem Stoff bediente er die Vorliebe der Belle Époque für gefallene Mädchen und Kindfrauen und schuf dem männlichen Publikum seiner Zeit ein Wunschbild eigener, unterdrückter Lüste. Die Figur der Manon ist schön und gefährlich, unschuldig und manipulativ, beschützenswert und verachtenswert. Ihr verfällt der junge Des Grieux, der – fremdbestimmt durch seinen Vater – in Manon ein freieres Leben in der Liebe zu finden glaubt. In seiner in vielen Farben schillernden Komposition thematisiert Massenet die Struktur des Begehrens, das keine Erfüllung findet.

Die junge französisch-dänische Sopranistin Elsa Dreisig, Gewinnerin des bedeutenden französischen Gesangspreises «Victoire de la musique» und des «Operalia» und am Zürcher Opernhaus bereits als Musetta zu erleben, verkörpert Manon. Den Des Grieux verkörpert mit Piotr Beczala einer der zurzeit gefragtesten Tenöre. Marco Armiliato leitet die Philharmonia Zürich; für die Inszenierung zeichnet der holländische Regisseur Floris Visser verantwortlich, der sich am Zürcher Opernhaus bereits mit der Familienoper Der Zauberer von Oz vorgestellt hat.

Libretto von Henri Meilhac und Philippe Gille
nach einer Vorlage von Abbé Prévost

In französischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

Musikalische Leitung Marco Armiliato
Inszenierung Floris Visser
Bühnenbild und Kostüme Dieuweke van Reij
Choreografie Pim Veulings
Lichtgestaltung Alex Brok
 Choreinstudierung Ernst Raffelsberger
Dramaturgie Kathrin Brunner

Manon Lescaut
   Elsa Dreisig
Le Chevalier des Grieux
   Piotr Beczala
Lescaut
   Yuriy Yurchuk
Le Comte des Grieux
   Alastair Miles
Guillot de Morfontaine
   Eric Huchet
De Brétigny
   Marc Scoffoni
Poussette
   Yuliia Zasimova
Javotte
   Natalia Tanasii
Rosette
   Deniz Uzun
L'Hôtelier
   Cheyne Davidson
Deux Gardes
   Jamez McCorkle
   Omer Kobiljak
Le Portier du Séminaire, Un Sergent
   Henri Bernard Guizirian
La Servante
   Caroline Fuss
Premier Joueur
   Omer Kobiljak
Deuxième Joueur
   Juan Etchepareborda
 
Tänzer
Tänzerinnen und Tänzer
Philharmonia Zürich
Chor der Oper Zürich
Statistenverein am Opernhaus Zürich

10, 13, 18, 22, 26 Apr; 04, 12, 15 Mai 2019

 

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