Stephan Märki: „Für mich schließt sich heute ein Kreis, denn das Haus begleitet mich seit Beginn meiner Laufbahn. Man spürt die besondere Bindung des Publikums, die Dringlichkeit und Relevanz eines Theaters in Umbruchszeiten. Das möchte ich ernst nehmen. Dieses Vier-Sparten-Haus soll ein vorbildhafter politischer Raum sein, ein Marktplatz und ein Experimentierfeld des Lebens, das Lust macht auf das Leben und das Theater: ein Theater, das für ein weltoffenes, streitbares, buntes und selbstbewusstes Cottbus als Schnittstelle zwischen Prag, Breslau und Berlin ausstrahlt in die Lausitz und darüber hinaus.“
Der 1955 im schweizerischen Bern geborene Stephan Märki besuchte von 1980 bis 1984 die Schauspielschule in München, wo er 1985 das Teamtheater gründete. 1993 wurde er zum Intendanten des Hans Otto Theaters in Potsdam berufen. Im Jahr 2000 wechselte Märki als Generalintendant an das Deutsche Nationaltheater und Staatskapelle (DNT) in Weimar, das unter seiner Leitung als Dreispartenhaus bewahrt und 2012 zum Thüringischen Staatstheater erhoben wurde. Im Jahr 2004 gelang ihm eine viel beachtete Inszenierung mit der Aufführung des Wilhelm Tell auf dem Schweizer Rütli. In den Jahren 2011 und 2012 führte Stephan Märki das Berner Symphonieorchester und das Stadttheater Bern zu einem Vierspartenhaus zusammen. Von 2012 bis 2018 war er Intendant vom Konzert Theater Bern. Seit November 2014 ist Stephan Märki Präsident des Schweizerischen Bühnenverbands.
Das im Jugendstil gebaute Cottbuser Theater wurde 1908 eröffnet. Im Jahr 1992 wurde das Cottbuser Stadttheater zum Staatstheater ernannt und seit 2004 ist es – neben dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst – Teil der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder). Es ist das einzige Mehrspartentheater mit Musiktheater, Philharmonischem Or-chester, Schauspiel und Ballett im Land Brandenburg. Das Land unterstützt die Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder) in diesem Jahr mit rund 20 Millionen Euro aus Landesmitteln und Mitteln des Brandenburgischen Finanzausgleichsgesetzes.
Der neue Theater- und Orchesterrahmenvertrag des Landes wurde im Februar 2019 unterzeich-net. Er gilt bis zum 31. Dezember 2022. Die Finanzierungsumstellung betrifft neben der Branden-burgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder) auch das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt und das Kleist Forum in Frankfurt (Oder), das Piccolo-Theater Cottbus, das Brandenbur-ger Theater (und die Brandenburger Symphoniker), die neue Bühne Senftenberg sowie die Uckermärkischen Bühnen Schwedt. Im Rahmen des neuen Theater- und Orchesterrahmenvertrages übernimmt das Land für diese Einrichtungen eine deutlich größere finanzielle Verantwortung