„Marco Goeckes Choreographien sprechen mich wie viele Zuschauer stark an, weil er mit seiner prägnanten Bewegungssprache die Stimmung der heutigen Zeit abbildet. Seine Werke faszinieren durch ihre Virtuosität und Intensität, aber auch, weil seine Bilder uns zutiefst berühren. Ich bin glücklich, dass ich einen so starken und konsequenten Künstler für Hannover gewinnen konnte“, so die designierte Opernintendantin Laura Berman. „Hannover mit seinem Festival ‚Tanztheater International‘ und dem renommierten internationalen Choreographenwettbewerb ‚Choreography‘ ist eine sehr tanzaffine und neugierige Stadt, wozu natürlich Jörg Mannes mit seiner kontinuierlichen Arbeit auf hohem Niveau beigetragen hat. Marco Goecke wird neben eigenen Werken einen Spielplan mit einer großen Vielfalt an choreographischen Handschriften präsentieren. Er arbeitet mit Ballettkompanien weltweit und verfügt über beste Kontakte in die Tänzer- und Choreographenszene. Wir dürfen uns auf ein abwechslungsreiches Programm freuen, das den künstlerischen Ruf des Staatsballetts und Hannovers als Tanz-Stadt weiter ausbaut.“
„Ich freue mich sehr, dass ich mit Hannover ein Zuhause für meine Kunst gefunden habe und danke Laura Berman für das Vertrauen in meine Arbeit. Es ist für mich ein großer Schritt, eine eigene Kompanie zu übernehmen, aber ich freue mich sehr darauf Tänzer aufzubauen, für die ich gerne ins Haus komme und die ihrerseits gerne mit mir arbeiten. Es ist mir auch wichtig, junge Choreographen zu fördern und ein anspruchsvolles und variationsreiches Programm für ein Publikum zusammenzustellen, das sich vom Tanz begeistern lässt“, beschreibt Marco Goecke seine Pläne für die Landeshauptstadt.
Marco Goecke absolvierte seine Ballettausbildung ab 1988 an der Ballettakademie der Heinz-Bosl-Stiftung München sowie am Königlichen Konservatorium Den Haag, wo er 1995 sein Diplom erhielt. Darauf folgten Engagements an der Staatsoper Berlin und am Theater Hagen. An diesem Theater schuf Goecke im Jahr 2000 seine erste Choreographie mit dem Titel ‚Loch‘. Es folgten mehrere Choreographien für die Noverre-Gesellschaft mit Tänzern des Stuttgarter Balletts und eine Einladung an das New York Choreographic Institute. Er erhielt zahlreiche Aufträge für internationale Kompanien wie zum Beispiel Les Ballets de Monte Carlo, Norwegisches Nationalballett, Pacific Northwest Ballet Seattle oder Staatsballett Berlin.
Mit der Spielzeit 2005/2006 wurde Marco Goecke zum Hauschoreographen des Stuttgarter Balletts ernannt und kreierte im Dezember 2006 dort sein erstes Handlungsballett ‚Nussknacker‘, das später auch für den ZDFtheaterkanal verfilmt wurde. Von 2006 bis 2012 hatte Goecke den Titel des Hauschoreographen auch beim Scapino Ballet Rotterdam inne. Ab der Spielzeit 2013/2014 wurde er Associate Choreographer beim renommierten Nederlands Dans Theater.
Von den über sechzig Werken, die Goecke innerhalb von wenigen Jahren geschaffen hat, werden viele auch von Kompanien einstudiert, für die sie nicht ursprünglich geschaffen wurden, zum Beispiel in Tel Aviv, Sao Paulo, von Les Grands Ballets Canadiens de Montréal, vom Canadian National Ballet, Ballett-Theater München, Finnish National Ballet Helsinki, Stanislawsky Theater Moskau, Ballett Zürich, von der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf und der Wiener Staatsoper.
Goecke wurden mehrere internationale Preise zugesprochen, unter anderem 2003 der Prix Dom Pérignon in Hamburg für das Stück ‚Blushing‘, getanzt vom Stuttgarter Ballett. 2005 folgte der Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg, 2006 der Nijinsky Award Monte Carlo, 2015 Choreograph des Jahres in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Tanz, 2017 der Niederländische Tanzpreis Zwaan, sowie der italienische Preis Danzadanza für die beste Choreographie des Jahres. Das damit prämierte abendfüllende Werk ‚Nijinski‘, das er 2016 für Gauthier Dance in Stuttgart geschaffen hat, wird seitdem mit großem Erfolg weltweit auf Tourneen gezeigt.