Der jüdische Kaufmann Nathan lebt mit seiner Adoptivtochter Recha in Jerusalem. In dieser Stadt der drei monotheistischen Weltreligionen ist das Leben nicht einfach: Als in seinem Haus ein Feuer ausbricht, wird Recha von einem christlichen Tempelritter gerettet. Nathan gerät unversehens in einen Strudel aus Vergangenheit, Gegenwart, Politik und Religion. Der Tempelritter und Recha entwickeln Gefühle für einander – für den christlichen Patriarchen von Jerusalem ein Unding. Er will den jungen Mann zum Werkzeug seiner Politik gegen den Sultan machen. Auch der Sultan hat ein ganz eigenes Interesse an dem jungen Ritter. Nathan steht unversehens in einem Irrgarten aus Intrigen, die zum Teil sogar sein Leben bedrohen. Persönliche Motive vermischen sich mit Religion und Weltpolitik. Der Mensch ist nur ein Spielball der Mächtigen. Doch Nathan verliert nie seine Würde und seinen Glauben an den Menschen.
Gotthold Ephraim Lessing schrieb „Nathan der Weise“ als Reaktion auf eine intensiv geführte Religionsdebatte innerhalb der deutschen protestantischen Kirche. Er lehnte deren Dogmatismus ab und plädierte für eine Hinwendung zu Ethik und einem eher universellen Verständnis der Religion. Sein Protagonist Nathan, ein Porträt seines Freundes, des jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn, ist ein Mahner für Toleranz. Gerade heute brauchen wir so einen Mahner wieder ganz besonders.
Regie Claus Tröger
Ausstattung Andreas Lungenschmid
Mit
Sultan Saladin Julian Ricker| Sittah Katharina Elisabeth Kram | Nathan Joachim Vollrath | Recha Mona Fischer | Daja Ksch. Ursula Erb | Tempelherr Stefan Sieh | Derwisch Reinhard Peer | Patriarch von Jerusalem Olaf Schürmann | Klosterbruder Klemens Neuwirth