Und als er seine Pferde wieder abholen will, findet er sie halbverhungert vor. Kohlhaas verlangt Schadensersatz, aber seine Forderungen werden wiederholt abgeschmettert. Als dann seine Frau bei dem Versuch, eine Bittschrift für ihn vorzulegen, ums Leben kommt, sieht Kohlhaas rot. Blind vor Schmerz und Wut kämpft er bis zur völligen Selbstaufgabe um Gerechtigkeit.
Michael Kohlhaas ist eine der interessantesten, weil widersprüchlichsten Figuren in der deutschen Literatur. Anfangs bürgerlicher Held in seinem von Gerechtigkeitssinn geprägten Aufbegehren gegen die Staatsgewalt, macht kalte Rachsucht ihn zum Wutbürger, Fanatiker, Terroristen – anziehend in seiner Hingabe, abstoßend in seiner brutalen Radikalität. Moritz Nikolaus Koch wird die Geschichte über staatliche Willkür, Selbstjustiz, Vetternwirtschaft und die Eigendynamik von Gewalt inszenieren.
Textbearbeitung, Inszenierung und Ausstattung Moritz Nikolaus Koch
Musik Oliver Niess
Mit
Dennis Habermehl (Erzähler I – Kohlhaas), Dieter Wahlbuhl (Erzähler II - alle anderen), Oliver Niess (Bühnenmusiker/ Soundler)
Dramaturgie Cornelia Pook
„Michael Kohlhaas“ ist in dieser Spielzeit zweimal zu sehen: am 1. und 19. Mai. Karten sind im TfN-ServiceCenter (Theaterstraße 6, 31141 Hildesheim), unter 05121 16931693 und online unter www.tfn-online.de erhältlich.