Demgegenüber sein bauernschlauer Knecht Matti: Gewitzt unternimmt er allerlei Tricks, seinem Herrn selber Herr zu werden und sucht dabei vergebens den richtigen Menschen im falschen. Der Schriftsteller Bertolt Brecht schrieb diese Komödie 1940 während seines finnischen Exils auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus. Als Vorlage dienten ihm hierbei Texte seiner Gastgeberin, der Dichterin Hella Wuolijoki. Zusammen mit ihr entwarf er ein märchenhaftes Volksstück über die unmögliche Freundschaft zweier Männer, die das Schicksal an den gegenüberliegenden Enden der gesellschaftlichen Nahrungskette als Feinde geboren hatte.
Die hiesige Inszenierung des Stückes wird Regisseurin Maria-Viktoria Linke vor dem Hintergrund der aktuellen und immer wieder kritisierten, problematischen Arbeitsbedingungen in der deutschen Fleischindustrie stattfinden lassen, wie sie in der Umgebung von Oldenburg vielerorts zu finden sind. Hier trifft man nach wie vor auf die ausbeuterischen Zustände, welchen Bertolt Brecht vor gut 80 Jahren mit Humor den Kampf angesagt hatte. Ein derbes Volksstück, bei dem einem sicher ab und an das Lachen im Hals stecken bleiben möchte.
Regie: Maria Viktoria Linke
Bühne und Kostüme: Julia Plickat
Musikalische Leitung: Johannes Mittl
Video: Stefan Bischoff
Licht: Sofie Thyssen
Dramaturgie: Jonas Hennicke
Puntila: Ksch. Thomas Lichtenstein
Matti: Klaas Schramm
Eva: Anke Stedingk
Der Attaché/Das Kuhmädchen/Der Kümmerliche: Tobias Schormann
Der Richter/Das Kuhmädchen: Ksch. Thomas Lichtenstein
Der Richter/Das Apothekerfräulein: Pirmin Sedlmeir
Der Probst/Die Schmuggleremma: Nientje C. Schwabe
Laina/Die Telefonistin: Fabian Kulp
Der Pianist: Johannes Mittl
die nächsten Termine: 27.11., 13.12., 20.12., 27.12.
Das Bild zeigt Bertolt Brecht und Paul Dessau