Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
„Die Perlenfischer“ von Georges Bizet im Theater Pforzheim„Die Perlenfischer“ von Georges Bizet im Theater Pforzheim„Die Perlenfischer“ von...

„Die Perlenfischer“ von Georges Bizet im Theater Pforzheim

Premiere am Samstag, 16. Februar 2019 um 19.30 Uhr im Großen Haus mit Einführung um 19.10 Uhr im Foyer

Die Handlung der Oper gewinnt ihre Spannung aus einer Dreiecksgeschichte: Zurga und Nadir lieben beide das Mädchen Leïla – und schon werden aus Freunden Feinde. Doch mit einem Treueschwur und dem Versprechen, der Schönen zu entsagen, können die beiden ihre Rivalität überwinden und ihre Freundschaft erhalten. Schließlich trennen sich ihre Wege und es vergeht einige Zeit. Als Zurga zum Anführer der Perlenfischer gewählt wird, taucht Nadir wieder auf…

 

Georges Bizet komponierte seine Oper „Die Perlenfischer“ mit 25 Jahren. Sie ist das erste große Bühnenwerk des Komponisten, der posthum mit seiner Oper „Carmen“ berühmt wurde. Drei Jahre lang hatte der junge Mann mit dem renommierten „Prix de Rome“-Stipendium in Italien gelebt und gearbeitet. Dort wurden hauptsächlich geistliche Werke gefordert, die große Opernbühne war aber von Anfang an das Ziel Bizets. Zurück in Frankreich bekommt er das Angebot, für das Théâtre Lyrique zu schreiben. Die Geschichte von „Die Perlenfischer“ trug zu Beginn den Titel „Leïla“ und spielte noch in Mexiko. Doch bald wird der Schauplatz auf die Insel Ceylon, das heutigen Sri Lanka, verlegt. Die dort lebenden Perlenfischer geben dem Werk nun seinen Namen und heben den beteiligten Chor als Kollektiv hervor.

Exotisches Flair zaubert der Komponist durch beschwingte Rhythmen und farbenreiche Stimmungen auf die Bühne. Die Solisten durchleben ein emotionales Kammerspiel, das zwischen Leidenschaft und Bedrohung changiert. Mit großen Auftritten des Chores wechseln geradezu sakral klingende Momente der Anbetung hinduistischer Götter zu hochdramatischen Situationen. Eines der schönsten Duette für Bariton und Tenor ist die gemeinsame Erinnerung der beiden Männer an die Situation, in der sie sich das Treueversprechen gaben: „Au fond du temple saint“ („Und in der Tiefe des Tempels“). Bühnenbild und Kostüme der Inszenierung übernimmt Ruth Groß; sie war bereits mehrfach am Theater Pforzheim tätig und begeisterte zuletzt mit der Ausstattung des aktuellen Musicalerfolgs „Doktor Schiwago“. Erweitert wird der Assoziationsraum durch farbige Videoprojektionen von Clément Chébli.

Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus Frankreich entsteht die diesjährige Februar-Premiere des Musiktheaters am Theater Pforzheim. Der französische Regisseur und Produzent Olivier Desbordes ist Gründer und Leiter des Festival de St. Céré. Für sein langjähriges Engagement in den Bereichen Musik und Theater ehrte ihn jüngst die französische Regierung mit dem Ritterorden für Kunst und Literatur (Chevalier des Arts et des Lettres). Gemeinsam mit Regisseur und Sänger Eric Perez inszeniert er Georges Bizets Oper „Die Perlenfischer“. Im kommenden Sommer wird die Produktion auf der Freilichtbühne des Festivals in St. Céré zu sehen sein.
 

„Die Perlenfischer“
Oper in drei Akten von Georges Bizet
Libretto von Michel Florentin Carré und Pierre-Etienne Piestre alias Eugène Cormon
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
In Kooperation mit dem Festival de St. Céré, Frankreich

Mit Miloš Bulajić, Stamatia Gerothanasi, Paul Jadach, Dennis Marr, Elisandra Melián, Lukas Schmid-Wedekind und Aleksandar Stefanoski

Chor des Theaters Pforzheim
Extrachor des Theaters Pforzheim
Badische Philharmonie Pforzheim

Musikalische Leitung GMD Markus Huber
Inszenierung Olivier Desbordes und Eric Perez
Bühne und Kostüme Ruth Groß
Video Clément Chébli
Chorleitung Alexandros Diamantis

Weitere Vorstellungen am Do, 28. Februar, Mi, 6., Di, 12. und Do, 21. März
sowie an weiteren Terminen im Laufe der Spielzeit, jeweils mit Einführung 20 Min. vor Beginn im Foyer

Bild: Georges Bizet
 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 18 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

IM GESPENSTISCHEN NACHTZIRKUS --- "Das Rheingold" von Richard Wagner in der Staatsoper Stuttgart

Stephan Kimmig verlegt die Handlung von Wagners "Rheingold" in einen unheimlichen Nachtzirkus. Das merkt man schon gleich zu Beginn, wenn die Rheintöchter so ganz ohne Wasser Alberich verführen und…

Von: ALEXANDER WALTHER

Großstadtklänge --- „Surrogate Cities“ von Demis Volpi in der deutschen Oper am Rhein

Auf der leeren Bühne finden sich nach und nach das Orchester, die Tänzer und Tänzerinnen ein. Die Solo Posaune setzt ein und der Zuschauer wird in den Trubel der Straßen einer Großstadt versetzt. Zum…

Von: von Dagmar Kurtz

RÄTSEL UM ERLÖSUNG --- Wiederaufnahme von Richard Wagners "Götterdämmerung" in der Staatsoper STUTTGART

Die verdorrte Weltesche spielt bei Marco Stormans Inszenierung der "Götterdämmerung" von Richard Wagner eine große Rolle. Gleich zu Beginn zerfällt die Wahrheit in seltsame Visionen, der Blick der…

Von: ALEXANDER WALTHER

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑