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„Der Prozess“ nach Franz Kafka im Theater Heidelberg

Premiere 2. März 2019, 19.30 Uhr, Marguerre-Saal; Stückeinführung 18.45 Uhr

Ein Mensch wird verhaftet und erfährt keinen Grund. Ein Mensch wird vom Untersuchungsgericht einbestellt, doch es kommt nicht zum Verhör. Ein Mensch wird angeklagt und weiß nicht warum. Denn das Gericht agiert im Geheimen und in dieser Welt kann der Mensch seine eigene Anklageschrift nicht einsehen. Je mehr sich der Mensch verteidigen will, desto enger ziehen sich die bürokratischen Schlaufen eines unbarmherzigen, undurchschaubaren und entmenschlichten Gesellschaftssystems zu.

 

Copyright: Ludwig Olah

Der Mensch heißt Josef K. – und „Der Prozess“, entstanden 1914 bis 1915, ist neben „Die Verwandlung“ Franz Kafkas weltweit bekanntestes Werk. Die Erfahrung eines Individuums, hilflos einem System ausgeliefert zu sein und die Mechanismen weder zu verstehen noch gegen sie angehen zu können, gehört zu den Urängsten innerhalb moderner Massengesellschaften und lässt die potenzielle Willkür totalitärer Staaten zum theatralen Albtraum werden. „Der Prozess“ wird in Heidelberg von Moritz Schönecker auf die Bühne gebracht, der hier bereits mit seiner Inszenierung „Unterwerfung“ nach Michel Houellebecq eindrucksvoll sein Talent für Romanadaptionen bewiesen hat.

Moritz Schönecker studierte Sprech- und Musiktheaterregie in München. Danach arbeitete er freischaffend mit Jugendlichen, Laiendarstellern sowie Schauspielern, u. a. am Burgtheater Wien und an den Schauspielhäusern in Bochum und Zürich. Seit 2009 inszenierte er regelmäßig freie Produktionen, so z. B. am Kasemattentheater in Luxemburg oder im Trierer Karussell am Zuckerberg. Seit Beginn der Spielzeit 2011|12 ist er Künstlerischer Geschäftsführer / Mitglied der Künstlerischen Leitung am Theaterhaus Jena.

nach Franz Kafka - Bühnenfassung von Lene Grösch und Moritz Schönecker; Empfohlen ab 15 Jahren

    Regie Moritz Schönecker
    Bühne Benjamin Schönecker
    Kostüme Veronika Bleffert
    Video Roman Kuskowski | Peer Engelbracht
    Dokumentarfilmer Maman Salissou Oumarou
    Komposition Kiko Faxas
    Dramaturgie Lene Grösch
    Josef K. Sophie Melbinger
   

Mit  
    Nicole Averkamp | Marco Albrecht | Hendrik Richter | Katharina Uhland | Olaf Weißenberg
    Drehorgel-Spieler Peter Suchantke
    Live-Kamera Benedikt Lehmann | Jannis Alexis Kratzer

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