Die Begegnung zweier Paare beim gemeinsamen Dinner ist Ausgangspunkt für das brillante Boulevard-Stück: Patrick hat sich nach etlichen Jahren Ehe von Laurence getrennt, nicht einfach so, sondern für die attraktive und viel jüngere Emma. Sein Freund Daniel hat ihn trotzdem ganz selbstverständlich mit „dieser Tussi“ zum Abendessen eingeladen, was Daniels Frau Isabelle überhaupt nicht verstehen kann. Schließlich waren die Paare jahrzehntelang unzertrennlich! Isabelle ist mit ihrer Freundin, der verlassenen Laurence, natürlich solidarisch und zwingt sich nur ihrem Mann Daniel zuliebe zu guter Miene. Womit er aber nicht gerechnet hat: Das frischverliebte Pärchen stellt auch sein eigenes Eheglück auf die Probe ... Ein Dinner wie auf einem Pulverfass, dessen ganze Dimension sich noch durch einen besonderen Kunstgriff des Autors verschärft: Zeller lässt parallel zu den gesagten auch noch die ungesagten Worte für das Publikum hörbar werden.
Florian Zeller, 1979 in Paris geboren, ist ein mit zahlreichen Preisen ausgezeichneter Dramatiker und Regisseur. Der Film nach seinem Schauspiel „Der Vater“ wurde 2021 mit dem Oscar prämiert. Auch mit der „Kehrseite der Medaille“ gelang ihm nach „Die Wahrheit“ – einst Dauerbrenner am Theater Rudolstadt – ein erneuter Theater-Coup. Seine 2016 uraufgeführte Geschlechtersatire jongliert gekonnt mit gängigen Klischees und ist dennoch ein genaues Psychogramm über die Kunst, sich und andere ins Unglück zu katapultieren. In Rudolstadt wird es von Komödienmeister Herbert Olschok, der in Rudolstadt bereits zahlreiche Stücke inszenierte, und einem vierköpfigen Schauspielensemble auf die Bühne gebracht. Es spielen Verena Blankenburg, Rayk Gaida, Kathrin Horodynski und Markus Seidensticker. Die Ausstattung stammt von Alexander Martynow.
Deutsch von Annette und Paul Bäcker
Regie: Herbert Olschok
Bühne und Kostüme: Alexander Martynow
Dramaturgie: Judith Zieprig
Daniel: Markus Seidensticker
Isabelle: Verena Blankenburg
Patrick: Rayk Gaida
Emma: Kathrin Horodynski
Die Premiere ist ausverkauft. Restkarten sind noch für die folgenden Aufführungen im Theater im Stadthaus am 1. und 8. Februar, jeweils 15 Uhr und 5. Februar, 19.30 Uhr, an den üblichen Vorverkaufsstellen, in der Theaterkasse und telefonisch unter 03672/422766 sowie online auf der Website des Theaters erhältlich.