
Unmittelbar stehen die Verfolger in der Zimmertür. Aber die Frau schützt den Flüchtling. Sie behauptet, es seien nur sie und ihr Mann im Haus. Man solle sie in Ruhe lassen, von einem Flüchtling wüssten sie nichts. Viele Fragen entstehen. Wie soll der Flüchtling seine Flucht in das rettende Nachbarland fortsetzen? Können die Ereignisse der Nacht vor dem Grenzwächter verheimlicht werden? Gelingt es ihm, auf seiner Dienststelle zu erklären, dass er sehr wohl ordnungsgemäß seinen Dienst versehen hat, obwohl seine Frau behauptete, er sei in der Nacht bei ihr gewesen? Die neuen Machthaber werden nicht ruhen, bis sie den Flüchtling wieder eingefangen haben. Ebenso ist damit zu rechnen, dass sie auch mit einer Fluchthelferin nicht nachsichtig sein werden.
Der Autor Fritz Hochwälder konnte selber 1938 aus seiner Wiener Heimat über Vorarlberg, durch den Rhein schwimmend, vor nationalsozialistischer Verfolgung in die Schweiz fliehen. In seinem Theaterstück DER FLÜCHTLING thematisiert er gleich mehrere Probleme und Zwangslagen, die sich bei einer Flucht einstellen können. In der spannungsvollen Dreieckskonstellation seiner Figuren verleiht er den geschilderten Ereignissen eine große, allgemeingültige Dringlichkeit. So wird DER FLÜCHTLING zu einem grundsätzlichen Beitrag zum Thema „Flucht“, der über eine spezifische historische Epoche hinausstrahlt und auch im Heute eine Resonanz findet.
Mit Tobias Krüger / Johanna Köster / Nico Raschner
Inszenierung: Bérénice Hebenstreit
Bühne und Kostüm: Mira König
Dramaturgie: Ralph Blase
Regieassistenz: Nina Stix
Ausstattungsassistenz: Leslie Bourgeois
Inspizienz: Eva Lorünser
Matinee
So, 19.05.2019, 11.00 Uhr
Premiere
Fr, 24.05.2019, 19.30 Uhr
Termine
Di, 28.05.2019, 19.30 Uhr
Do, 06.06.2019, 19.30 Uhr
Sa, 08.06.2019, 19.30 Uhr
Mi, 12.06.2019, 19.30 Uhr
So, 16.06.2019, 19.30 Uhr
Fr, 21.06.2019, 19.30 Uhr
RAHMENPROGRAMM:
Ausgehend von Fritz Hochwälders DER FLÜCHTLING werden sich in weiteren Veranstaltungen mit den historischen Fluchtereignissen in Vorarlberg und deren Nachwirkungen, wie auch mit aktuellen Fragestellungen zum Thema Flucht beschäftigen. Bitte beachten Sie dazu das Programm im Leporello des Monats Juni und die Termine auf der Website.
In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems, der Caritas Vorarlberg und der Arbeiterkammer Vorarlberg.
GRENZSTEINE ERZÄHLEN
T-Café und Theaterfoyer
Hörstationen mit Berichten von Zeitzeugen, deren Flucht während des Nationalsozialismus über die Grenze Vorarlbergs in die Schweiz führte. Im T-Café und Parkettfoyer des Vorarlberger Landestheaters. Zugänglich zu den Öffnungszeiten an Vorstellungstagen.
In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems
Das Bild zeigt Fritz Hochwälder