
Georg Büchner, der die Arbeit an Woyzeck 1836 begann, war seiner Zeit meilenweit voraus. Mit diesem erst 1913 uraufgeführten schmalen Fragment hielt die Moderne Einzug in die deutsche Dramenliteratur. Der Text enthält ganze Kontinente menschlicher Abgründe, Himmel und Hölle in 27 knappen Szenen. Es geht um nichts Geringeres als die vollständige Deformation des Menschen zum Tier. Der große niederländische Theatermacher Johan Simons, der zuletzt Radetzkymarsch an der Burg inszenierte, wird Büchners bahnbrechendes Fragment auf die Bühne bringen – diesen „vielmal vom Theater geschundenen Text, der einem Dreiundzwanzigjährigen passiert ist, dem die Parzen bei der Geburt die Augenlider weggeschnitten haben, vom Fieber zersprengt bis in die Orthographie, eine Struktur, wie sie beim Bleigießen entstehen mag, wenn die Hand mit dem Löffel vor dem Blick in die Zukunft zittert“ (Heiner Müller).
Regie
Johan Simons
Bühne
Stéphane Laimé
Kostüme
Greta Goiris
Musik
Warre Simons
Sounddesign
Jeske de Blauw
Video
Lennart Laberenz
Licht
Norbert Joachim
Dramaturgie
Koen Tachele
Franz Woyzeck
Steven Scharf
Marie
Anna Drexler
Doctor
Falk Rockstroh
Tambourmajor
Guy Clemens
Hauptmann/Gerichtsdiener
Daniel Jesch
Großmutter/Käthe
Martin Vischer