Hier kommt ins Spiel, was WEHR51 antreibt: Die aktive, konstruktive und kreative Annäherung an alternative Denkmodelle. Folgt man dem noch jungen Wissenschaftsgebiet der Epigenetik, kommt man zu dem Schluss, dass positive Impulse die Welt tatsächlich verbessern können. Denn die Theorie der Epigenetik besagt, dass Erfahrungen die Gene verändern und diese an die nächsten Generationen weitervererbt werden können.
WEHR51 zeichnet keine apokalyptischen Zukunftsvisionen nach, sondern begibt sich mit den TeilnehmerInnen auf die komplexe Suche nach positiven Denkmodellen. Was kann man dabei von anderen Gesellschaftsformen lernen? Ameisen leben beispielsweise schon seit über 150 Millionen Jahren weltweit erfolgreich in Zivilisationen zusammen. Zahlreiche Denkansätze und Modelle entwickeln sich bereits in Parallelgesellschaften und Kleinststrukturen.
Ausgangspunkt der vorgestellten Modelle sind „Natur“, „Ökonomie“ und „Politik“. Die Zuschauer werden in eine unbestimmte Zukunft versetzt, in drei Gruppen eingeteilt und in drei verschiedene Räume utopischen Denkens gebracht. Alle Zuschauer durchlaufen alle drei Räume, sodass am Schluss alle dieselben Informationen haben. Im Konferenzraum begegnen sich alle zum letzten Akt wieder. Hier haben sie 20 Minuten Zeit, um eigene Gedanken zu formulieren, Fragen zu stellen und zu beantworten. Dann klingelt die Eieruhr und die Vorstellung ist beendet.
WEHR51 ging Ende 2018 aus dem theater-51grad und dem wehrtheater hervor und setzt die intensive Zusammenarbeit der beiden Leiterinnen Rosi Ulrich und Andrea Bleikamp mit ihrem langjährigem Team fort. In einer ständig sich verändernden Gesellschaft will das WEHR51, wie schon die beiden Theater zuvor, Fragen aufwerfen, auf Phänomene
aufmerksam machen und aktuelle Themen erforschen. Wie wird sich das Leben der Menschen in Zukunft gestalten? Welcher Platz bleibt dem Menschen, wenn die Maschinen die Arbeit übernehmen und zwar nicht nur die physisch-mechanische Arbeit, sondern auch das Denken, Kombinieren, Forschen und Fühlen? Welchen Einfluss
nehmen Künstliche Intelligenzen auf Kunst und die Künstler? Diese Fragen wirken in die Arbeit des Theaters hinein, inhaltlich ebenso wie ästhetisch. WEHR51 will an den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen aktiv teilhaben. Es widmet sich den Umbrüchen und den Auswirkungen auf den Menschen; im Alltag, in der Arbeit, aber auch im kulturell-gesellschaftlichen Zusammenleben. Gleichzeitig bleiben die existentiellen Fragen bestehen: Woraus besteht Persönlichkeit und wie wird sie gebildet?
Mit: Marc Fischer, Azizè Flittner, Helena Aljona Kühn, Tomasso Tessitori
Regie: Andrea Bleikamp
Text & Dramaturgie: Rosi Ulrich
Musik/Sound: Sibin Vassilev
Ant-Installation: Kuai Shen
Video/Rauminstallation: Kerstin Unger
Kostüm: Sabine Schneider
Medienbetreuung: Pfau PR
Eine Produktion des WEHR51, zu Gast im Max-Planck-Haus in München in Kooperation mit Freihandelszone – Ensemblenetzwerk Köln. Gefördert durch: Kulturamt der Stadt Köln, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste
Reservierung: info@wehr51.com, Tel. 0160 / 8020 996 | Tickets: 20 € /erm. 12 €
www.wehr51.com