Nichts scheint mehr sicher. Hoffnungsfrohe Aufbrüche im Arabischen Frühling haben uns scheinbar neben der Flüchtlingskrise auch den Terror beschert. Der Wachstum des Neokapitalismus überhäuft uns mit Finanz- und Bankenkrisen und untergräbt soziale Errungenschaften. Angesichts der Terrorwarnungen und Amokläufe werden demokratische Werte mittels Ausnahmezustand ausgesetzt. Und mit vorauseilendem Gehorsam opfern wir Privatsphäre und Datenschutz. Alles scheint immer nur schlechter werden zu können. Dies jedenfalls suggerieren die täglichen Schlagzeilen der Medien. Wo also bleibt die Utopie, die positiv besetzte!? Kann Utopisches heute überhaupt noch gedacht werden oder wird es vom allgegenwärtigen negativen Menschenbild (dem Bild vom Anderen als Schwachen, Bösen und Gierigen) einfach hinweggefegt wie ein Sandkorn im Sturm.
Mit der Epigenik als noch jungen Wissenschaft müssten wir aber doch zu dem Schluss gelangen, dass wir besser positive als negative Erfahrungen in die Welt setzen sollten. Denn die Epigenetik untersucht das Phänomen, dass Erfahrungen (wie z.B. traumatische Erlebnisse) die Gene verändern und an die nächsten Generationen vererbt werden. Das theater-51grad zu Gast am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung will nicht die auf der Hand liegenden Apokalypsen unserer Zukunft nachzeichnen, sondern will sich auf den schwierigen Weg in positive Denkmodelle begeben.
Können wir von anderen Gesellschaftsformen lernen, wie z.B. von den Ameisen, die schon seit 150 Mio. Jahren erfolgreich in Zivilisationen zusammenleben? Gibt es nicht heute schon zahlreiche Denkansätze und Modelle, die sich bereits in Parallelgesellschaften und Kleinststrukturen entwickeln, wie dies der im Juni 2016 herausgekommene Film "tomorrow - Die Welt ist voller Lösungen" eindrücklich zeigt. Denken wir also gemeinsam mit Wissenschaftlern, Künstlern, Philosophen und dem Publikum neue ökonomische, politische und gesellschaftliche Modelle und entwickeln visionäre alternative Lebensentwürfe.
Eine Produktion des theater-51grad.com, in Kooperation mit Freihandelszone – Ensemblenetzwerk Köln. theater-51grad zu Gast am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung.
MIT: MARC FISCHER, HELENA AJONA KÜHN, TOMASSO TESSITORI, PETRA WEIMER;
REGIE: ANDREA BLEIKAMP;
TEXTE/DRAMATURGIE: ROSI ULRICH;
ANT-INSTALLATION: KUAI SHEN;
VIDEO/RAUMINSTALLATION: KERSTIN UNGER;
MUSIK: SIBIN VASSILEV;
KOSTÜM: SABINE SCHNEIDER;
PRODUKTION (LOCATION): MECHTHILD TELLMANN;
KULTURMANAGEMENT/KOMMUNIKATION: NEUROHR & ANDRÄ GBR
Weitere Termine: 25., 26., 28. und 30. November 2016, immer um 20 Uhr
Ort: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Paulstraße 3, 50676 Köln
Eintritt: 15 Euro, 10 Euro ermäßigt
Reservierung: 0160 8020996 oder info@theater-51grad.com. Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich!
Gefördert durch: Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Kulturamt der Stadt Köln.