28 Jahre ist Sarah Kane alt, als sie diese Erkenntnis in ihrem letzten Drama »4.48 Psychose« während einer schweren Depression nieder-schreibt. Eine Suche nach Identität beginnt – in einer Gesellschaft, in der Individualismus demokratisiert wurde. Jeder kann (und muss) besonders sein. Kane macht die Schwierigkeiten sichtbar, die bei dem Versuch auftreten, sich in einer Welt, voller Angst und Orientierungslosigkeit, zurechtzufinden.
Es entspinnt sich ein Drama um die Zulänglichkeit des eigenen Körpers, um Hoffnung und Verlust, um die Suche nach Liebe und um den verzweifelten Versuch die Bindung zur Welt nicht ganz zu verlieren. Eine Krankheit? Eine Rebellion? Nur weil Dinge persönlich scheinen, sind sie nicht weniger politisch, weniger sozial, weniger institutionell. Regisseur Daniel Foerster, Mitglied im REGIEstudio, hinterfragt die allgegenwärtige Anordnung »jemand zu sein«.
Daniel Foerster, geboren 1986, studierte Regie an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Seine Inszenierung »Borkman« nach Henrik Ibsen wurde im Mai 2014 zum Körber Studio Junge Regie eingeladen. Für sein Stück »Tanzen! Tanzen!« erhielt er den Nachwuchspreis des Heidelberger Stückemarktes 2014. Seit Beginn der Spielzeit 2015/16 ist Daniel Foerster Mitglied im REGIEstudio am Schauspiel Frankfurt. Seine erste Arbeit, »Fräulein Julie«, wurde zum Festival junger Regisseure »Radikal jung« 2016 eingeladen.
Deutsch von Durs Grünbein
Regie Daniel Foerster
Bühne und Kostüme Mariam Haas und Lydia Huller
Dramaturgie Valerie Göhring
Mit Maike Jüttendonk; Björn Meyer, Viktor Tremmel
am 17. Februar um 21.15 Uhr sowie am 28. Februar um 20.00 Uhr