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Uraufführung: LEBEN UND STERBEN IN WIEN von Thomas Arzt - Theater in der Josefstadt in Wien

Premiere am 7. März 2024, 19.30 Uhr

Wie war es damals in Wien – zwischen dem 1. und dem 2. Weltkrieg? Eindringlich erzählt Thomas Arzt in „Leben und Sterben in Wien“ von der Radikalisierung einer Gesellschaft, dem Zerbrechen jeglicher Solidarität und vom sprachlichen Nährboden für Faschismus und Nationalsozialismus. Über ein Dutzend Figuren ruft er dafür auf den Plan, lässt sie in Liedern aus der Handlung heraustreten und spinnt dennoch ein feinteiliges Netz rund um die „völlig frei erfundene“ Geschichte einer Frau, die sich von ihren Wurzeln emanzipiert.

Copyright: Moritz Schell

In seinem Auftragswerk für das Theater in der Josefstadt entwirft der Dramatiker Thomas Arzt ein gleichermaßen blutiges wie poetisches Bild der österreichischen Zwischenkriegszeit.

Im Zentrum des Stückes steht Fanni: eine junge Magd, deren katholisch-ländlich geprägtes Leben durch die Begegnung mit der rätselhaften Sara eine Wende nimmt. Begeistert von deren sozialistischen Ideen begibt sich Fanni in die Hauptstadt, das Rote Wien, erlebt die Errungenschaften der Arbeiterbewegung und wird zugleich Zeugin, wie die Schattendorfer Urteile das Ende der Ersten Republik einläuten.

Eindringlich erzählt Thomas Arzt in "Leben und Sterben in Wien" von der Radikalisierung einer Gesellschaft, dem Zerbrechen jeglicher Solidarität und vom sprachlichen Nährboden des Totalitären. Über ein Dutzend Figuren ruft er dafür auf den Plan, lässt sie in Liedern aus der Handlung heraustreten und spinnt dennoch ein feinteiliges Netz rund um die "völlig frei erfundene" Geschichte einer Frau, die sich von ihren Wurzeln emanzipiert.

THOMAS ARZT, geboren 1983 in Schlierbach, Oberösterreich. Studierte Drehbuch in München und Theaterwissenschaft in Wien. Jobbte als Sozialarbeiter und Sprachlehrer. Schrieb erste szenische Texte für und mit Kindern und Jugendlichen. Entwarf 2008 sein erstes Theaterstück «Grillenparz» im Rahmen des Schreibprogramms «stück/für/stück» am Schauspielhaus Wien. 2011 wurde das viel beachtete Debüt dort uraufgeführt. Seither entstanden zahlreiche Arbeiten für Theater im deutschsprachigen Raum. Seine Stücke wurden in mehrere Sprachen übersetzt und auf Festivals in New York, Buenos Aires und Kiew gezeigt. Daneben verfasste er Hörspiele und politische Essays, u.a. im Kollektiv «Nazis & Goldmund». 2021 erschien sein erster Roman «Die Gegenstimme» im Residenz Verlag. Thomas Arzt lebt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in Wien. Am Theater in der Josefstadt zuletzt „Totes Gebirge“ (2015/16, Regie: Stephanie Mohr).

Regie
Herbert Föttinger
Bühnenbild
Die Schichtarbeiter
Kostüme
Birgit Hu tter
Komposition und Live-Musik
Matthias Jakisic
Choreographie
Daniela Mühlbauer
Dramaturgie
Matthias Asboth
Licht
Manfred Grohs

Fanni
Katharina Klar
Sara, Schutzbündlerin
Johanna Mahaffy
Hans, Heimwehrler
Jakob Elsenwenger
Sepp, Großbauer / Der Priester
Robert Joseph Bartl
Die Alte, dessen Mutter
Lore Stefanek
Otto, Sozialist
Alexander Absenger
Fritz, Student
Nils Arztmann
Rosl, Arbeiterin
Alma Hasun
Petrow, Kleinkrimineller
Thomas Frank
Direktor, Theaterunternehmer
Günter Franzmeier
Gräfin, Altmonarchistin
Ulli Maier
Inninger, Inspektor
Joseph Lorenz
Das Kind
Clara Bruckmann / Dora Staudinger

und
Katharina Maria Alram / Jan David Bower / Nicolaas Buitenhuis / Dagmar Goller / Jakob Haselhofer / Tamara Hollosy / Noemi Sophia James-Buttinger / Benjamin Kopp / Christoph Kostomiris / Matea Novak / Ortrun Obermann-Slupetzky / Filipp Peraus / Sophie Rabmer / Elisabeth Schmidt-Schmid / Matti Schuldt / Florian Bernhard Sendlhofer / Manuel Sonnleitner / Wolfgang Steiner / Selina Strommer / Saskia Wieser

Vorstellungstermine
März: 5. (12h, GP), 6. (Vorauff.), 7. (Prem, 8.
April: 6., 7. (15h), 18., 22., 24.
Mai: 13., 14.
Juni: 4., 15., 16. (15h), 20.

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