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"Book­pink" von Caren Jeß im Schauspiel Stuttgart"Book­pink" von Caren Jeß im Schauspiel Stuttgart"Book­pink" von Caren...

"Book­pink" von Caren Jeß im Schauspiel Stuttgart

Premiere Sa – 16. Mär 24, 20:00,

„Verdammt, was war es nochmal, worum ich mich kümmern sollte?!“, denkt sich die Tagesform beim Blick in den Spiegel. Während sie daliegt, lethargisch produktiv, der Fotosynthese nachgehend, ereignet sich in ihrem unentdeckten Kosmos, der sich ihrem Blickfeld aufdrängt und doch nicht zu erspähen ist, ein frivoles Spektakel.

Copyright: Schauspiel Stuttgart


Die Vögel sind es, die engelsgleich des Menschen Abgesang und Lobeshymne zwitschern und dabei in menschenähnlicher Manier die Abgründe und Visionen einer Gesellschaft beschwören. Vom Dreckspfau aus prekären Verhältnissen über die esoterische Pute und den scheinbar sprachlosen Bussard bis hin zu vermeintlich maskulinen Meisen – nichts scheint hier ganz real, wenn die Zeit in Zigarettenlängen angegeben wird und der Raum dem April gleicht. In diesen Sphären scheint es ein Leichtes, die schweren Fragen des Daseins im Hier und Jetzt zu stellen. Doch wer antwortet, wer läuft mit, wer trägt Verantwortung und wer bleibt am Ende sprachlos zurück?

Caren Jeß zeigt uns mit ihrem dramatischen Kompendium Bookpink den Vogel. In sieben animalischen Miniaturen seziert die Autorin bitterböse und humorvoll Dynamik, Depression und Dialektik einer vielseitigen Gemeinschaft. Die Regisseurin Katrin Hammerl geht mit den Schauspiel-Absolvierenden der HMDK auf eine pointierte Reise ins Reich der sonst so wortlosen Wesen.

Jeß, 2020 mit ihrem Text für den Mülheimer Dramatikpreis nominiert und zur Nachwuchsdramatikerin des Jahres erklärt, segmentiert in sieben Miniaturen die Dialektik und Dynamik einer ambivalenten Gemeinschaft.

Sechs Schauspiel-Absolvierende erkunden unter der Regie Katrin Hammerls die Sphären einiger burlesk an­th­ro­po­morpher Vögel: Eine esoterische Pute, ein krimineller Dreckspfau, dessen Ei damals von der Mutter im Wald entsorgt wurde – „Man könne sich schließlich nicht um alles kümmern“ – oder ein sprachloser Bussard stellen in vermeintlicher Leichtigkeit die tatsächlich schweren Fragen des Daseins.

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