Ein Drache hebt ab in die Untiefen des Himmels, mäandert nach Luft und Laune zwischen den Wolken hindurch. Wer lässt die Winde wehen, wer trägt die Last des Flugzeugs und treibt die Leichtigkeit des Segels in rasender Geschwindigkeit und träger Trauer? Erde, Feuer, Wasser, was? Die scheinheilige Kontrolle des Menschenwesens über die Elemente scheint gesichert. Doch urplötzlich sind da zwei Fenster geöffnet – schwupps! Ein feiner gezielter Stoß – „endlich einmal durchatmen“, sagt die Luft, und es fliegen die Teile des Schreibtischs quer durch das Büro, dahin ist sie, die Steuererklärung.
Aus der Sicht von Sonne und Luft untersucht Elfriede Jelinek die (Ver-)Irrungen und (Ver-)Wirrungen des Menschen im Umgang mit seiner Umwelt, ohne dass das Wort Klimawandel auch nur ansatzweise in die Nähe ihrer polyfonen Textfläche gelangt. Gnadenlos gelassen und herzlich hart erzählt der Text die Geschichte vom Menschen und vom Scheusal im Mikrokosmos Erde zwischen Sonnenschein und Luftgestoße.
Inszenierung
FX Mayr
Bühne / Kostüme
Korbinian Schmidt
Musik
Matija Schellander
Licht
David Sazinger
Dramaturgie
Ingoh Brux, Lennart Göbel
MIT: Tim Bülow, Camille Dombrowsky, Katharina Hauter, Sebastian Röhrle,
Silvia Schwinger, Statisterie
Weitere Vorstellungen:
So – 12. Mai 24, 20:00
Mi – 15. Mai 24, 20:00
Fr – 17. Mai 24, 20:00
Sa – 18. Mai 24, 20:00
Mo – 20. Mai 24, 20:00