In HOUSE OF HORROR erwecken die SchauspielerInnen alte Rollen zu neuem Leben. Diese Rollen aber beschweren sich: niemand hat sie gefragt, ob sie überhaupt noch gespielt werden wollen. So werden sie zu Klagegeistern, die die Keller und toten Winkel des Theaters bevölkern. Man muss die Untoten erlösen und darauf hören, was sie uns zu sagen haben!
2017 wurden in Deutschland 149 Frauen getötet, meistens von ihrem (Ex-)Partner. So kommt alle zwei bis drei Tage eine Frau um. 114.000 Frauen wurden von ihren Partnern „bedroht, gestalkt, eingesperrt, sie wurden geschlagen, vergewaltigt, verbrüht, gewürgt, mit der Axt oder einem Messer traktiert“ (Der Spiegel). Bezeichnet werden diese Frauenmorde, als wären sie aus dem Theater, als „Familientragödie“ oder „Eifersuchtsdrama“. Aber spricht die hohe Zahl nicht von etwas anderem? Was hat sie zu bedeuten in Zeiten der Gleichberechtigung?
Regisseur Volker Lösch (WAFFENSCHWEINE, NATHAN, BONNOPOLY) und sein Team stellen Fiktion und Realität in Zusammenhang, in dem sie einen Blick auf das Theater selbst werfen. Das Theater – eigentlich ein Ort, an dem die Gesellschaft kritisiert und Utopien entworfen werden können – ist von patriarchalen Machtstrukturen durchdrungen, ebenso wie andere Institutionen der Stadt. SchauspielerInnen, Frauen wie Männer, sind diesen Strukturen ausgesetzt, im Vorsprechen, bei der Rollenauswahl – und sie werden sichtbar in der Höhe der Gagen und Gehälter.
In HOUSE OF HORROR kommen SchauspielerInnen und Bonner BürgerInnen mit ihren Geschichten und Erfahrungen zu Wort, die zurück zu der Frage führen, was das Sterben der Frauen in unserer Literaturgeschichte mit uns heute zu tun hat, und wie wir die Fiktion verändern müssen, um in der Realität etwas zu bewegen.
Text: Christine Lang und Volker Lösch
Es spielen:
Sophie Basse,
Daniel Breitfelder,
Annika Schilling,
Birte Schrein,
Lydia Stäubli,
Daniel Stock,
Sandrine Zenner
und
Julia Bogner-Dannbeck,
Sophie Anastasia Botschek,
Sophie-Bo Heinkel,
Lioba Maria Pinn,
Laila Noemi Riedmiller,
Pia Rodriguez
Regie Volker Lösch
Bühne Julia Kurzweg
Kostüme Annegret Riediger
Video Thilo Schmidt
Licht Max Karbe
Dramaturgie Elisa Hempel, Christine Lang
Regieassistenz Julie Grothgar
Co-Regieassistenz Sarah Braun
Bühnenbildassistenz Florence Klotz
Kostümassistenz Lara Hohmann
Inspizienz Andreas Stubenrauch
Soufflage Angelika Schmidt
Regiehospitanz Ira Schröder
Transkription Riccarda Schemann
Film HOUSE OF HORROR
Birte, Elsa von Freytag-Loringhoven Birte Schrein
Sandrine, Penny-Peaches Sandrine Zenner
Jack the Ripper, Maria Schneider Annika Schilling
Star-Regisseur, Marlon Brando, Intendant Daniel Breitfelder
Bernardo Bertolucci, Bertolt Brecht Daniel Stock
Catherine Deneuve, Olympe de Gouges Lydia Stäubli
Elisabeth Hauptmann Sophie Basse
Arbeiterinnen Julie Grothgar,
Male Günther,
Elisa Hempel,
Lara Hohmann,
Florence Klotz,
Annegret Riediger,
Ira Schröder
Komparsinnen Maya Ghahramanyan,
Nadja Groß
Regie Christine Lang,
Volker Lösch
Kamera Thilo Schmidt
Ton Filipp Forberg
Montage Christine Lang
Postproduktion Lars Figge
Zusätzliche Sounds Ulrich Reuter
Szenographie Julia Kurzweg,
Florence Klotz
Kostüm Annegret Riediger,
Lara Hohmann
Setassistenz Sarah Braun,
Julie Grothgar,
Ira Schröder
Technische Unterstützung action concept,
REC-TEC
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