Das Beste an Candides Welt aber ist Kunigunde, die schöne Tochter des Barons. Diese liebt er in kindlicher Naivität aufrichtig und bedingungslos. Als sie ihn eines Tages aus jugendlichem Entdeckerdrang heraus küsst, wirft ihn der Baron mit einem Tritt aus dem Schloss und die beste aller Welten beginnt zu bröckeln.
Für Candide beginnt eine Odyssee aus Kriegen, Naturkatastrophen, Folter, Gefangenschaft und Sklaverei. Er wird von der Armee rekrutiert, gerät in das Erdbeben von Lissabon, das im Jahre 1754 die Menschen in ganz Europa in ihrem aufgeklärten Fortschrittsglauben erschütterte. Er lernt Machtgier, Grausamkeit, Feigheit und Undank kennen, die Rohheit der Menschen im Urzustand, die Willkür der Inquisition, die Profitgier und Mordlust der Goldsucher in Amerika. Er muss Krankheit und Schiffbruch erdulden und fällt Piraten in die Hände.
Er tötet und wird selbst fast getötet, kurz: er erleidet auf seinen Irrfahrten durch die Welt so viel Missgeschick, dass sein fester Glaube an die gut eingerichtete Welt ins Wanken gerät. Einzig das von menschlicher Habgier und Bosheit abgeschnittene ehemalige Inkareich Eldorado bietet einen friedlichen Zwischenhalt auf seiner Reise.
In blitzschnellen Episoden durchwandert Candide tragische Abgründe und merkwürdige Begebenheiten. All das gibt Anlass zu vielen Betrachtungen – und so entsteht aus Schrecken und Komik ein philosophisches Welttheater als satirische Widerlegung der Leibnizschen Lehre von der besten aller Welten.
Mit Voltaires CANDIDE eröffnet der neue Hausregisseur Simon Solberg die Spielzeit 2018/19. Bekannt ist Solberg dem Bonner Publikum bereits durch seine Inszenierungen von Büchners WOYZECK, BND – BIG DATA IS WATCHING YOU und Dürrenmatts DIE PHYSIKER.
Besetzung
Annina Euling
Annika Schilling
Wilhelm Eilers
Christoph Gummert
Timo Kählert
Daniel Stock
Alessandro Grossi
Fabian Lichottka
Gerrit Maybaum
David-Joshua Meißner
Musiker: Lukas Berg, Philip Breidenbach, Jann Marvin Beranek
Inszenierung u. Bühne: Simon Solberg
Kostüme u. Bühnenmitarbeit: Franziska Harm
Licht: Sirko Lamprecht
Dramaturgie: Nadja Groß
Regieassistenz: Frederik Werth
Kostümassistenz: Maria Strauch
Inspizienz: Maurice Höchst
Soufflage: Heike Mia Hülsebusch
Dramaturgiehospitanz: Nina Dahl
Statisterie: Gyda Löcher
22 Sep 19:30 H
30 Sep 18:00 H
05 Okt 19:30 H
07 Okt 18:00 H
10 Okt 19:30 H
14 Okt 18:00 H
20 Okt 19:30 H
27 Okt 19:30 H
08 Nov 19:30 H