
Denn in Südkorea leben knapp dreißigtausend nordkoreanische Geflüchtete. Wie schafft man es, die Neubürger*innen in deren neuer Hightech-Turboheimat zu integrieren – und was ist unter Integration überhaupt zu verstehen? Wie mit den Ängsten der Altbürger*innen umgehen, und wie mit all den mehr oder weniger offenen Diskriminierungen, denen sich die «Neuen» ausgesetzt sehen?
In der Inszenierung des Regisseurs Kyungsung Lee, Leiter des Creative VaQi Theaters in Seoul, stehen südkoreanische Schauspieler*innen gemeinsam mit einem deutschen Kollegen des Residenztheater-Ensembles auf der Bühne und beschäftigen sich anhand von Interviews und dokumentarischem Material mit der jüngsten Geschichte Ostasiens und Westeuropas. Nach gemeinsamen Recherchen mit dem Journalisten Jürgen Berger in Deutschland und Südkorea erzählen sie Geschichten von Flucht und Ankunft, von Trennung und Wiedervereinigung. Die Produktion ist genau dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands zunächst in München zu sehen. Ensemblemitglied Florian Jahr war für die Proben in Seoul, Südkorea. Insgesamt fünf Mal wird «Borderline» im Marstall aufgeführt, bevor die Koproduktion beim Seoul Performing Arts Festival in Südkorea gezeigt werden soll.
«Borderline» ist eine Kooperation von Residenztheater, Creative VaQi und der Producer Group DOT. Das Projekt wird von Korea Fund, Arts Council Korea (ARKO) und dem Goethe-Institut Korea gefördert.
Inszenierung: Kyung-Sung Lee
Mit SoHyun Bae, Florian Jahr, Sunglc Jang, KyungMin Na, BumJin Woo
Bühne: SeungRyul Shin
Licht: KyuYeon Hwang
Videodesign: Hez Kim
Sounddesign: Haesoo Eshu Jung
www.residenztheater.de/borderline