Riefenstahls Plan, die Dietrich als PENTHESILEA für einen gleichnamigen Film zu gewinnen, entwickelt sich zu einem theatralen Kampf zwischen antifaschistischem Engel und Naziregisseurin, femme fatale und asexuellem Naturkind. Dabei kämpfen die beiden Diven nicht nur gegeneinander, sondern auch um die Bedeutung ihres Lebens für das kollektive Gedächtnis und die großen Wahrheiten des vergangenen Jahrhunderts.
Während Marlene in selbstgewählter Isolation, durch die Erinnerung an bedeutungsvolle Männer und eine Weltkarriere lebt, versucht Leni vergebens, sich mit scharfsinniger und bedingungsloser Hingabe an die Schönheit aus dem Bild der Nazi-Regisseurin herauszuschälen. Im gegenseitigen Zuhören und gemeinsamen, grotesken Scheitern an der Gebrechlichkeit des Alters werden aus Einzelkämpferinnen schließlich Verbündete. Als Schwestern einer vergangenen Zeit malen sie sich eine strahlende Zukunft aus, die noch in dieser Nacht verglimmen soll.
Inszenierung: Jan Holtappels
Bühne & Kostüme: Sophia Debus
Dramaturgie: Sabrina Toyen
Mitwirkende:
Marlene (Rose Lohmann), Leni (Ulrike Knobloch)
Weitere Vorstellung im Dezember:
Mittwoch, 22. Dezember, 19.30 Uhr, Kleines Haus