Auf der Suche nach der »idealen Welt« überschatten Erdbeben, Inquisition, Schiffbruch und andere Katastrophen ihre Reiseeindrücke. Nur mit Mühe entkommen sie dem Tod und müssen am eigenen Leib feststellen, dass die beste aller möglichen Welten nur in der Philosophie existiert. Desillusioniert treffen alle zu guter Letzt wieder in Westfalen ein und realisieren, dass allein Gartenarbeit das ist, was den Menschen glücklich macht.
Voltaires Roman CANDIDE – ein grelles Gemisch aus Abenteuergeschichte, Märchen und Satire – erschien 1759, vier Jahre nach dem verheerenden Erdbeben von Lissabon und mitten im Siebenjährigen Krieg – in einer Zeit also, die genügend Anlass bot, Leibniz‘ schöne Theodizee von der gottgewollten Zweckmäßigkeit dieser »besten aller Welten« kritisch in Frage zu stellen. Der Roman wurde schließlich verboten, auf den Index gesetzt und öffentlich verbrannt.
Die schonungslose Attacke auf den Optimismus beflügelte Bernstein zu seiner schillerndsten Komposition für das Musiktheater. Er selbst nannte die Musik zu CANDIDE eine Liebeserklärung an Europa. In der Partitur tauchen Tanzformen wie Gavotte, Mazurka, Polka oder Walzer auf, und die Konventionen der europäischen Oper werden auf liebenswürdigste Weise verballhornt.
Musikalische Leitung: Stefan Veselka
Erzähler: Meinhard Zanger
Live-Illustration: Robert Nippoldt
Choreinstudierung: Boris Cepeda
Dramaturgie: Ronny Scholz
Mitwirkende:
Candide (Garrie Davislim), Cunegonde (Marielle Murphy, Dr. Pangloss/ Martin (Gregor Dalal), Old Lady (Nana Dzidziguri), Maximilian/ Captain/ Inquisitor II./ Judge II. (Jonas Böhm), Paquette (Kathrin Filip), Inquisitor I./ Judge I./ Governor/ Vanderdendur/ Ragotski (Mark Watson Williams), Inqusitor III. / Judge III. (Valmar Saar), Chor! (Opernchor des Theaters Münster), Sinfonieorchester Münster
Weitere Vorstellungen im September:
Mittwoch, 8. September, 19.30 Uhr, Großes Haus
Sonntag, 12. September, 15.00 Uhr, Großes Haus
Dienstag, 14. September, 19.30 Uhr, Großes Haus
Sonntag, 19. September, 18.00 Uhr, Großes Haus