Das Stück ist eine Bearbeitung der „Beggar’s Opera“ von John Gay (Text) sowie Johann Christoph Pepusch (Musik) von 1728. Als ursprüngliche Vorlage diente die deutsche Übersetzung dieser ‚Oper‘ von Elisabeth Hauptmann. Trotz des Namens ist „Die Dreigroschenoper“ keine Oper im klassischen Sinn. Es ist politisch engagiertes Theater mit zahlreichen musikalischen Nummern für singende Schauspieler.
Das Stück porträtiert eine Gesellschaft, die in Armut, Massenarbeitslosigkeit, Kriminalität, Korruption und Prostitution lebt. Der zunehmenden Verhärtung der Menschen zum Trotz macht der scheinheilige Moralapostel Jonathan Peachum sein Geschäft mit der Jämmerlichkeit anderer. Er hat eine Bettleragentur gegründet, in der er „jeden Mann in fünf Minuten in ein so bejammernswertes Wrack verwandelt, dass ein Hund weinen würde, wenn er ihn sieht“.
Der berüchtigte Gangsterboss Mackie Messer legt sich mit Peachum an, als er Polly – Peachums Tochter – heiratet. Der Bettlerkönig verlangt die sofortige Verhaftung des Gangsters und erpresst den Polizeichef Tiger Brown mit einer gewaltigen Bettlerdemonstration…
„Die Dreigroschenoper“ ist eine Studie über den Defekt der bürgerlichen Gesellschaft, die nicht mehr in, sondern von der Moral lebt. Denn „erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“. All dies wird in den Songs der „Dreigroschenoper“ auf eine wunderbare sowie oft komische Art und Weise beschrieben.
Nach dem Englischen des John Gay’s „The Beggar’s Opera“ übersetzt von Elisabeth Hauptmann
Der Intendant des Heidelberger Theaters, Holger Schultze, inszeniert Bertolt Brechts Welterfolg „Die Dreigroschenoper“ neu für die Bühne im Marguerre-Saal. Die musikalische Leitung liegt bei Dominik Dittrich. Die Choreographie erstellte Christina Comtesse und die Chorleitung übernahm Ines Kaun.
In Holger Schultzes Neuinszenierung nimmt sich die bekannte Hamburger Band „Tante Polly“ der Songs an. Musiker ausder Region stehen ihr zur Seite und alle gemeinsam bringen Weills Musik auf die Bühne. Dabei erscheinen Brechts vor neunzig Jahren geschriebene Bosheiten wie Analysen und Kommentare zu den ökonomischen Turbulenzen der Gegenwart: „Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“ Wer sagt da, dass dieses Stück aus den Endzwanzigern an Aktualität verloren habe?
In Heidelberg spielen u. a. Sheila Eckardt (Polly Peachum), Katharina Quast (Frau Peachum), Katharina Wittenbrink (Lucy); Hans Fleischmann (Peachum), Steffen Gangloff (Macheath), Matthias Luckey (Brown). Die Band „Tante Polly“ setzt sich zusammen aus: Dominik Dittrich (Klavier, Akkordeon, Orgel), Hajo Cirkensa (Gitarre, Banjo, Kontrabass), Benjamin Leibbrand (Saxophon, Klarinette), Sebastian Strehler (Schlagzeug, Gitarre). Die Musiker*innen aus der Region sind: Christian Ehringer | Johannes Stange (Trompete), Gary Fuhrmann (Saxophon, Flöte, Klarinette), Garrelt Sieben | Jochen Welsch (Posaune, Sousaohon).
Der Kartenvorverkauf läuft. Weitere Informationen und Tickets unter: www.theaterheidelberg.de; Theaterkasse, Theaterstr.10, 06221|5820 000; tickets@theater.heidelberg.de
Für alle diejenigen, die bisher aufgrund der großen Nachfrage noch keine Tickets bekommen konnten, gibt es nun u. a. die Möglichkeit, die zusätzliche Vorstellung am 25. Juni um 19.30 Uhr, zu besuchen: solange der Vorrat reicht!