Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Theater Bonn: KÖNIG LEAR Von William ShakespeareTheater Bonn: KÖNIG LEAR Von William ShakespeareTheater Bonn: KÖNIG LEAR...

Theater Bonn: KÖNIG LEAR Von William Shakespeare

Premiere Freitag, 28. FEB | 19.30 Uhr | Schauspielhaus

Lear, König von Britannien, will die Regierungsverantwortung abgeben. Dazu hat er das Reich gedrittelt, um jeder seiner Töchter einen Teil zu vermachen. An die Übergabe knüpft er die Bedingung, dass die Töchter ihm die Größe ihrer Liebe bezeugen sollen.

 

Die beiden älteren, Goneril und Regan, die es dem König gegenüber nicht an Gehorsam fehlen lassen wollen, gehen auf diese vermeintlich harmlose, wenn auch absurde, Forderung ein und überbieten sich mit Liebesbekundungen. Cordelia, die jüngste, setzt der Frage Lears, was sie zu sagen habe, nur ein schlichtes „Nichts“ entgegen.

Dieses „Nichts“ bildet den Anfang einer nicht mehr endenden Abwärtsspirale für alle Figuren. Tief enttäuscht von der kargen Antwort seiner Lieblingstochter gerät Lear in Zorn, enterbt und verstößt sie und teilt sein Reich unter ihren Schwestern auf, bei denen er abwechselnd leben will. Der Graf von Kent, der versucht den König zur Vernunft zu bringen, wird verbannt. Bald wird Lear, der seine älteren Töchter nicht nur mit Launenhaftigkeit und Jähzorn, sondern auch mit seinem Gefolge von hundert Rittern tyrannisiert, lästig und keine ist bereit, ihn weiter zu beherbergen.

Wütend und verzweifelt darüber irrt der König im Gewittersturm über die Heide, nur von seinem Narren begleitet. Seine Ausbrüche nehmen mehr und mehr den Charakter des Wahnsinns an. Parallel dazu nutzt Edmund, der uneheliche Sohn des Grafen von Gloster, die Chance des instabilen Staats- und Gesellschaftssystems, um seinen Bruder Edgar aus dem Weg zu räumen und Alleinerbe zu werden.  Er lässt den Vater glauben, Edgar habe ihn ermorden wollen. Dieser flieht vor der Rache seines Vaters und verbirgt sich als Verrückter getarnt auf der Heide.

Als Gloster vom Schicksal Lears erfährt, will er ihm zu Hilfe eilen, wird aber von Regan und ihrem Gatten Cornwall gefangen gesetzt und für seine Königstreue geblendet. Der Verlauf der Handlung entschleiert das Wesen der Figuren und führt sie in ihr Schicksal, in Leid und Selbstzerstörung. Am Ende stehen die letzten Zeugen dieser aus den Fugen geratenen Welt vor dem, was Cordelia unfreiwillig prophezeit hat: dem „Nichts“.

Luise Voigt, Regisseurin, Autorin und Medienkünstlerin, ist mittlerweile keine Unbekannte mehr am Theater Bonn. Nach einem bemerkenswerten Auftakt in der Spielzeit 2017/18 mit Goethes UNTERHALTUNGEN DEUTSCHER AUSGEWANDERTEN inszenierte sie in der letzten Spielzeit mit Becketts WARTEN AUF GODOT das Erfolgsstück auf der Werkstattbühne

König Lear  Bernd Braun
Herzog von Cornwall  Holger Kraft
Herzog von Albany  Sören Wunderlich
Graf von Gloster  Wolfgang Rüter
Graf von Kent  Roland Riebeling
Edgar  Alois Reinhardt
Edmund  Christoph Gummert
Goneril  Sophie Basse
Regan  Sandrine Zenner
Cordelia/Narr  Lena Geyer
Oswald  Manuel Zschunke
weitere Rollen  Florian Janik
Musiker  Alex Röser (Termine)
Friederike Bernhardt (Termine)
Statisterie  Markus Müller (Termine)
Leander Sparla (Termine)

Regie und Bühne  Luise Voigt
Musik  Friederike Bernhardt
Bühne und Video  Stefan Bischoff
Kostüme und Mitarbeit Bühne  Maria Strauch
Modellkonzept Puppe  Rüdiger Stern
Licht  Sirko Lamprecht
Dramaturgie  Nadja Groß
Körperarbeit / Biomechanik  Tony De Maeyer
Regieassistenz  Julie Grothgar
Ausstattungsassistenz  Milena Gawlick
Dramaturgieassistenz  Jan Pfannenstiel
Inspizienz  Hans-Jürgen Schmidt
Soufflage  Heike Mia Hülsebusch

Das Bild zeigt William Shakespeare

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 16 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

MIT RASANTEM SCHMISS -- Monrepos Open Air - Abschlusskonzert der Ludwigsburger Schlossfestspiele

Diesmal war nun endlich die lang erwartete mexikanische Dirigentin Alondra de la Parra zu Gast bei den Schlossfestspielen. Zunächst musizierte das exzellente Orchester des Goethe-Gymnasiums…

Von: ALEXANDER WALTHER

IM BAUCH DES RITTERS -- "Falstaff" von Giuseppe Verdi in der Blauen Halle - Mainfrankentheater Würzburg

In der einfallsreichen Inszenierung von Magdalena Fuchsberger (Bühnenbild und Kostüme: Monika Biegler, Video: Aron Kitzig) befindet sich die Handlung im Bauch des alternden Ritters Falstaff, der von…

Von: ALEXANDER WALTHER

LEIDENSCHAFTLICHE AUSBRÜCHE -- SWR Symphonieorchester mit Eva Ollikainen in der Liederhalle Stuttgart

Das "Märchenpoem" von Sofia Gubaidulina war eine echte Überraschung. Denn die finnische Dirigentin Eva Ollikainen arbeitete mit dem SWR Symphonieorchester die elektrisierend-durchsichtige Klangfläche…

Von: ALEXANDER WALTHER

WANDERER ZWISCHEN DEN WELTEN -- Galeriekonzert der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie in der Staatsgalerie STUTTGART

Unter dem Motto "Wanderer" fand diesmal das Galeriekonzert mit dem begnadeten Bass-Bariton Jochen Kupfer statt, der einfühlsam von Marcelo Amaral am Flügel begleitet wurde. Die Lieder von Franz…

Von: ALEXANDER WALTHER

DEM VOLKSTÜMLICHEN VERBUNDEN -- Zweiter Teil des Tschaikowsky-Zyklus' mit dem Staatsorchester Stuttgart in der Liederhalle/STUTTGART

Das Staatsorchester Stuttgart musizierte unter der elektrisierenden Leitung von Cornelius Meister im zweiten Teil des Tschaikowsky-Zyklus zunächst die selten zu hörende Sinfonie Nr. 2 in c-Moll aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑