Aus der Perspektive eines vermeintlich unschuldigen Kindes beobachtet er von nun an die verkommene Welt der Großen und wird Zeuge von Ehebruch und Naziparaden, von Ignoranz und Anpassung, von Pogromnacht und Krieg. Dabei ist Oskar ein doppelgesichtiger Rebell, der trommelnd und schreiend versucht, die Welt aus dem Takt zu bringen. Er ist ein durchtriebener Stratege, der für viele zum Unglück wird. Er ist ein gnomenhafter Frauenheld mit ungewöhnlichem erotischem Talent. Erst nach dem Tod seines potenziellen Vaters Alfred beschließt er, die Trommel mit ihm zu begraben und wieder zu wachsen. Da ist der Krieg bereits verloren und Europa liegt in Trümmern.
Mit sprachgewaltiger Lust am Fabulieren erzählt Günter Grass eine 50 Jahre umspannende Familiengeschichte. Dafür steigt er tief hinab in die deutsche Historie des 20. Jahrhunderts – in den Mief des Untertanengeistes, der dem zerstörerischen Größenwahn des Nationalsozialismus den Boden bereitete. Der Roman brachte Grass den literarischen Durchbruch und den Nobelpreis für Literatur. Die Verfilmung von Volker Schlöndorff von 1979 verschaffte ihm erneut weltweite Aufmerksamkeit.
Inszenierung: Mark Zurmühle
Bühne: Eleonore Bircher
Kostüme: Ilka Kops
Dramaturgie: Nadja Hess
Besetzung
Oskar Matzerath: Max Roenneberg
Alfred Matzerath, Hochwürden, Kobyella, Obergefreiter Lankes: Richard Lingscheidt
Bruno, Pfleger, Dr. Hollatz, Bebra, Kohlenklau, Kurtchen: Henning Bäcker
Agnes Matzerath, Roswitha Raguna, die Nachbarin: Sascha Maria Icks
Jan Bronski, Jesus, Störtebeker, Russischer Soldat, Schugger Leo: Dominik Lindhorst-Apfelthaler
Maria Matzerath, Schefflerin, Blaubart: Julia Lindhorst-Apfelthaler
Greff, Oberleutnant Herzog, Hochwürden, Herr Fajngold: Kay Krause
WEITERE TERMINE:
17.11.2019 (15 Uhr)/ 21.11.2019 / 07.01.2020 / 10.01.2020 / 16.01.2020 / 08.02.2020 , jeweils 19:30 Uhr