Durch Annas falsche Aussage, er habe das Signal rechtzeitig gestellt, wird er freigesprochen. Doch Annas Mitwisserschaft erzwingt ein Nachdenken nicht nur über juristische, sondern über die metaphysische Schuld. In die Debatte über diese sehr viel schwierigere Schuldfrage greifen in der letzten Szene sogar die Toten ein, auch der Lokomotivführer, der bei dem Zusammenstoß ums Leben kam.
Hudetz stellt sich am Ende zwar dem Gericht, doch verurteilt er sich selbst nicht; er spricht sich auch nicht frei, sondern überlässt das Urteil dem Jüngsten Gericht, und wie dies aussehen wird, darüber steht keinem Menschen ein Urteil zu: Der Mensch ist in ein Gewebe von psychologischen und gesellschaftlichen Zwängen eingesponnen, und je weiter diese Motivketten im dramatischen Verlauf verfolgt werden, desto undurchschaubarer werden sie.
Oper nach dem Schauspiel von Ödön von Horváth
Musikalische Leitung
Lutz Rademacher
Inszenierung
Jan Eßinger
Bühne
Sonja Füsti
Kostüme
Nora Johanna Gromer
Chor
Francesco Damiani
Dramaturgie
Elisabeth Wirtz
Thomas Hudetz, Stationsvorsteher
Benjamin Lewis
Frau Hudetz
Emily Dorn
Alfons, ihr Bruder, Drogeriebesitzer
Andreas Jören
Der Wirt zum „Wilden Mann“
Seungweon Lee
Anna, seine Tochter
Sheida Damghani
Ferdinand, deren Bräutigam, Fleischer
Stephen Chambers
Leni, Kellnerin beim „Wilden Mann“
Lotte Kortenhaus
Frau Leimgruber
Brigitte Bauma
Ein Waldarbeiter / Ein Gendarm
Irakli Atanelishvili
Ein Staatsanwalt
Ji-Woon Kim
Ein Vertreter
Stephan Boving
Kohut, ein Heizer
Nando Zickgraf
Ein Kommissar
Ognjen Milivojsa
Ein Kriminalbeamter / Ein Streckengeher
Florian Zanger
Pokorny, ein seliger Lokomotivführer
Jakob Kunath
Ein Gast
Eungdae Han *
* Mitglied im Opernstudio
Symphonisches Orchester, Opernchor und Statisterie des Landestheaters Detmold
Vorstellungen:
19:30 Uhr: 20.02./ 28.02./ 14.03./ 8.04./ 18.04./ 8.05.2020
18:00 Uhr: 9.02.2020
Einführungsgespräche beginnen jeweils 45 Minuten vor der Vorstellung