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Tanzstück "Extremities" im Theater Thikwa BerlinTanzstück "Extremities" im Theater Thikwa BerlinTanzstück "Extremities"...

Tanzstück "Extremities" im Theater Thikwa Berlin

PREMIERE Mi 19. Juni 2019 | 20 Uhr | Große Bühne

„Extremities“ illustriert die Entwicklung des menschlichen Körpers von der Zelle bis zu seinem tatsächlichen Dasein und fokussiert den Körper in seiner Materialität mit all seinen Stärken und Schwächen.

Copyright: Aviv Victor

Das neue Thikwa-Tanzstück "Extremities" ist ein Plädoyer für Anderssein und Vielfalt. -- Leben beginnt als Zellform, unbestimmt und formlos. Der menschliche Körper entsteht zufällig. Zellen werden befruchtet, andere sterben ab. Seine werdende Existenz und Entwicklung ist unvorhersehbar. Kommt es zu einer Befruchtung wird das Erbmaterial neu verteilt und es entsteht eine völlig neue und unverwechselbare DNS. Jeder menschliche Organismus ist somit einzigartig und hat seine individuelle Physis.

Kein Körper ist perfekt. Es existiert keine absolute Symmetrie, keine reelle Norm. Und doch strebt der Mensch genau danach. Selbstoptimierung und Effizienzsteigerung setzen unter permanenten Leistungsdruck. Der eigene Körper wird verzerrt wahrgenommen und in vielen Fällen sogar komplett abgelehnt. Aber der Mensch ist ein Mängelwesen. Technische Abläufe oder Algorithmen können optimiert oder effizienter gemacht werden, aber menschliches Leben erschließt sich nicht in Maßzahlen. Medizinischer Fortschritt und technologische Errungenschaften gewähren eine bessere Gesundheit und ein längeres Leben.

Pränataldiagnostik suggeriert eine beherrschbare Zukunft. Perfektion und Optimum vom ersten Atemzug an. Die Hightech-Medizin vermag dies. Die Folge wäre eine Gesellschaft, in der kein Platz für ‚Anderssein’ ist. Es wäre eine einseitige und langweilige Gesellschaft.

„Extremities“ ist eine tänzerische Kampfansage gegen Konformität und oberflächliche Ideale. Für diese besondere Tanzproduktion, die die Tänzerin und Choreografin Linda Weißig mit dem Thikwa-Ensemble erarbeitet, kreiert die Elektronik-Musikerin Dane Joe aka Adi Koom Sounds, Musik und Videobilder.

Tanz: Rudina Bejtuli, Dario Bezer, Felix Brünig, Atalay Dogan, Konstantin Langenick, Vincent Martinez, Lia Massetti, Anne-Sophie Mosch, Linda Weißig, Claire Wolff 

Choreografie: Linda Weißig |
Sound/Videodesign: Dane Joe aka Adi Koom |
Bühne: Isolde Wittke |
Kostüme: Heike Braitmayer |
Lichtdesign: Katri Kuusimäki

weitere Vorstellungen: Do 20. – Sa 22. Juni | 20 Uhr
Mi 26. – Sa 29. Juni | 20 Uhr
  Mi 25. – Sa 28. August | 20 Uhr

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