Faust schlägt ohne langes Zögern ein und verlangt einen Neustart seines Lebens, in dem es dieses Mal nichts zu verpassen gilt. Verjüngt will er Jagd auf Vergnügungen und Liebschaften machen statt auf die Erkenntnis. Mit der Unterstützung seines teuflischen Begleiters Méphistophélès gelingt es Faust leicht, die hübsche, gutgläubige Marguerite zu umgarnen. Doch als sie schwanger wird, ist Fausts Interesse an ihr längst erloschen. Während er bereits auf neuen Rausch aus ist, beginnt für sie ein existentieller Kampf.
In Deutschland reagierte man pikiert auf diese französische Anverwandlung von Goethes Tragödie und benannte die Oper aus Respekt vor der Vorlage flugs in Margarethe um. Nicht ganz zu Unrecht, wird die fast nebenbei ins Unglück Gestoßene hier zu einer wichtigen, wenn nicht gar der zentralen Figur. Statt den metaphysischen Dimensionen widmet sich Charles Gounod ganz der individuellen Seelenausdeutung mit ohrwurmverdächtigen Melodien wie beispielsweise der im wahrsten Sinne des Wortes brillanten »Juwelenarie«. Kein Wunder, dass dieser lyrische Faust inzwischen auch unter seinem originalen Titel die deutschen Bühnen und Herzen erobert hat und zusammen mit Bizets Carmen zu den meistgespielten französischen Opern gehört.
Oper in fünf Akten / Libretto von Jules Barbier und Michel Florentin Carré nach Carrés Drame fantastique Faust et Marguerite und Johann Wolfgang Goethes Faust. Der Tragödie erster Teil / In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung
Alexander Kalajdzic
Inszenierung
Tomo Sugao
Bühne und Kostüme
Timo Dentler
Okarina Peter
Choreografische Mitarbeit
Gianni Cuccaro
Dramaturgie
Anne Christine Oppermann
Faust
Daniel Pataky
Méphistophélès
Yoshiaki Kimura
Moon Soo Park
Marguerite
Dušica Bijelić
Valentin
Evgueniy Alexiev
Siebel
Marija Jokovic
Hasti Molavian
Marthe
Katja Starke
Wagner
Enrico Wenzel
Mit
Mitglieder von E-Motion
Herren des Extrachors
Bielefelder Opernchor
Bielefelder Philharmoniker
Zum letzten Mal
So. 31.05.2020
Das Bild zeigt Charles Gounod