Nach dem Erwachen findet Homburg keine Erklärung für das Erlebte und überhört, mit den Gedanken einzig bei dem wundersamen Handschuh in seinen Händen, den Angriffsplan der bevorstehenden Schlacht gegen das schwedische Heer: erst auf ausdrücklichen Befehl einzugreifen. Und so schreitet Homburg verfrüht in die Schlacht ein und erreicht zwar einen Teilsieg, wird aber aufgrund der Gehorsamsverweigerung zum Tode verurteilt.
Angesichts des Todesurteils verlassen ihn alle Gewissheiten: Er bittet um sein Leben, bereit, all seine Posten niederzulegen und einer Heirat mit Natalie abzuschwören — nur leben will er dürfen. Der Kurfürst entscheidet sich schließlich, den Prinzen unter einer Voraussetzung zu begnadigen: dass dieser den Urteilsspruch für ungerecht erklärt. Doch das kann Homburg nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. So erkennt er das Urteil an und entschließt sich für den Tod …
Prinz, Heeresführer, Kriegsheld und zugleich Außenseiter, Träumer, Phantast — sowie zum Tode Verurteilter. Heinrich von Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“ zeichnet einen von Widersprüchlichkeiten Zerrissenen, der seine inneren Wunschbilder nicht mit der äußeren Wirklichkeit, seine reiche Traumwelt nicht mit der drohenden Hinrichtung zu vereinen vermag.
Kleist bezieht sich zwar auf historische Personen und Geschehnisse, nimmt sich aber große Freiheiten, um den Konflikt um den Prinzen von Homburg zuzuspitzen. Auch Kleist selbst scheint diese Zerrissenheit, die er in seinem Protagonisten formt, nicht fremd gewesen zu sein. Vier Monate nachdem er dieses Drama — sein letztes — vollendet hat, nimmt sich der nur 34-Jährige das Leben.
Regie: Philipp Preuss
Bühne: Ramallah Aubrecht
Kostüme: Eva Karobath
Musik / Live-Musik: Kornelius Heidebrecht
Live-Musik: Philipp Rohmer
Video / Live-Video: Konny Keller
Dramaturgie: Clara Probst
Licht: Carsten Rüger
Mit
Anna Keil, Andreas Keller, Markus Lerch, Felix Axel Preißler, Chor
So, 05.05. 19:30
Große Bühne
19:00
Einführung im Rangfoyer
Sa, 18.05. 19:30
Große Bühne
19:00
Einführung im Rangfoyer
Do, 30.05. 19:30
Große Bühne
19:00
Einführung im Rangfoyer
Sa, 22.06. 19:30
Große Bühne