Und schließlich gibt es ja auch angenehmere Beschäftigungen als Monarchenkarriere und Regierungsgeschäfte: Faulenzen zum Beispiel, oder sich der Melancholie hingeben.
Leonce ist jedenfalls nicht gewillt, dem Pfad zu folgen, den Vater, Gesellschaft und Leben für ihn vorgesehen haben, und sucht sein Heil in der Flucht. Trifft Lena, Schwester im Geiste, eine echte Romantikerin! Und beide müssen feststellen, dass mit ihrer Liebessehnsucht weder diesem verflixten Schicksal noch der Staatsräson so leicht zu entkommen ist.
Es ist ein ewiger Kampf: Das heiße Blut der Jugend gegen verknöcherte Strukturen. Unbestimmte, tief empfundene Sehnsucht gegen das Es-war-schon-immer-so des Faktischen. Und mittendrin: Der junge Büchner, der sich nicht von ungefähr in der so vagen und eben darum so konkreten Beschreibung des Leonce widerspiegelt: „Geht auf zwei Füßen, hat zwei Arme, ferner einen Mund, eine Nase, zwei Augen, zwei Ohren. Besondere Kennzeichen: ein höchst gefährliches Individuum.“
Mit LEONCE UND LENA lotet diese Spielzeit aus, welche relevanten Botschaften Büchner heute noch für uns und unsere Lebenswirklichkeit haben kann: Über Auflehnung gegen das, was ist, über den Mut zu träumen und über die Fähigkeit, sein Schicksal mit einem Lächeln anzunehmen – wenn’s denn wirklich, wirklich gar nicht anders geht.
Die Einführung findet wieder zur gewohnten Zeit, um 19.00 Uhr, im T-Café statt. Das Platzangebot ist begrenzt.
Mit Vivienne Causemann, Luzian Hirzel, Maria Lisa Huber, David Kopp, Tobias Krüger, Nico Raschner, Sebastian Schulze
Inszenierung Milena Fischer
Bühne & Kostüm Philipp Eckle
Musik Matthias Grote
Dramaturgie Ralph Blase
Vorstellungen: Sa 19.2. / Mi 23.2. / Fr 25.2. / So 27.2. / Di 1.3., 19.30 Uhr, Großes Haus