Was gilt es für das aktionstheater ensemble nun aber jetzt zu tun? Wollte man ursprünglich, in einem anarchisch dionysischen Akt, das Ende der Pandemie feiern, so legen sich nun der Krieg in der Ukraine, die Erwärmung und eine drohende Wirtschaftskrise wie ein Grauschleier über den Frühling in der „Pension Europa“. Meint eine der Akteur:innen, dass das Theater in Zeiten wie diesen leider gar nichts ausrichten kann, so versuchen die Anderen, dem Geschehen so etwas wie Erkenntnisgewinn abzuringen.
Es tun sich folgende Fragen auf: Was lässt uns immer wieder ins Klo der Geschichte greifen? Warum sind wir so schwach und rufen immer wieder nach einem starken Mann? Warum ist auch unsere westliche Demokratie oft nur die Diktatur einer ängstlichen Mehrheit? Warum sind wir so, wie wir sind? Kein Theaterabend kann das schlüssig beantworten. Der Theaterabend soll aber, im besten Falle, eine Variation über diese Fragen oder über unser Scheitern sein.
Der Abend endet mit der Erkenntnis, dass das gemeinsame Erleben - von Publikum und Ensemble - der Überforderung, ein Anfang und durchaus heilsam sein kann.
Mit Zeynep Alan, Babett Arens, Michaela Bilgeri, Luzian Hirzel, David Kopp, Tamara Stern
Livemusik Dominik Essletzbichler, Daniel Neuhauser, Gidon Oechsner, Daniel Schober
Konzept, Inszenierung & Choreografie Martin Gruber
Text Martin Gruber und Ensemble
Bühne & Kostüm Valerie Lutz
Licht Arndt Rössler
Dramaturgie Martin Ojster
Vorstellungen: Fr 20.5. / Sa 21.5. / So 22.5. / Di 24.5. und Mi 25.5., 19.30 Uhr, Großes Haus
Eine Produktion des aktionstheater ensemble in Koproduktion mit dem Bregenzer Frühling der Landeshauptstadt Bregenz und dem Vorarlberger Landestheater und in Kooperation mit Werk X