Karoline macht sich los von ihm, stürzt sich abgestoßen von Kasimirs Schwermut ins Vergnügen und lässt sich von zahlungskräftigen Männern einladen. Derweil trifft Kasimir den Merkl Franz, einen alten Bekannten, der ihn in kleinkriminelle Machenschaften lockt. Wie Magneten umkreisen sich Kasimir und Karoline, ziehen einander an, stoßen sich ab, missverstehen sich, haben keine gemeinsame Zukunft.
Wie ihnen geht es der ganzen Gesellschaft, ein Riss geht durch Beziehungen, unterschiedliche soziale Realitäten lassen sich nicht verbinden; Konsumrausch auf der einen Seite, Perspektivlosigkeit und Existenzangst auf der anderen, sind keine gute Basis für Liebe und Leben. Kasimir und Karoline verlieren sich allmählich aus den Augen – wörtlich und im übertragenen Sinn. Die Liebe ist ein höchst flüchtiges Gefühl inmitten festgefügter gesellschaftlicher Verhältnisse und Regeln.
Horváths 1932 uraufgeführtes Stück zeichnet eine Gesellschaft, die bestimmt ist von Wettbewerbs- und Konkurrenzdruck – in ökonomischen wie auch in zwischenmenschlichen Beziehungen.
Ödön von Horváth (1901–1938) wuchs in Belgrad, München, Pressburg und Wien auf. Er studierte in München und lebte im oberbayerischen Murnau und in Berlin. 1933 übersiedelte Horváth nach immer heftigeren Anfeindungen nach Wien und hatte Aufführungsverbot in Deutschland. Er starb am 1. Juni 1938 in Paris, als er während eines Gewitters auf der Champs-Élysées von einem herabfallenden Ast getroffen wurde.
Inszenierung Carl Philip von Maldeghem
Bühne und Kostüme Stefanie Seitz
Mit Lisa Fertner, Melanie Haberlander, Elisabeth Mackner, Lara Roth, Sarah Zaharanski, Georg Clementi, Axel Meinhardt, Mario Oberascher, Maximilian Paier, Aaron Röll, Dominik Tiefgraber, Christoph Wieschke
Termine: 8.5. / 10.5. / 17.5. / 25.5. / 2.6. / 4.6. / 9.6. / 10.6. / 11.6. / 17.6. / 18.6.2022
Tickets: +43 (0)662 / 87 15 12-222; service@salzburger-landestheater.at, www.salzburger-landestheater.at