In seinen letzten Werken, vor dem tragischen Unfalltod des 37-jährigen 1938 im Pariser Exil, wie eben „Der jüngste Tag“ setzt er die gesellschaftlichen Kategorien menschlichen Handelns mit religiösen Fragestellungen in Verbindung: Wie geht der Mensch mit einer Tat um, deren Folgen er nicht mehr rückgängig machen kann? Was bedeuten eigentlich Schuld und was Eigenverantwortung?
Im Zentrum von „Der jüngste Tag“ steht der Bahnhofsvorsteher Thomas Hudetz, der in einem kleinen Ort als „ein gebildeter, höflicher, emsiger Charakter“ geschätzt wird. Vor Jahren hat er, ohne wirklich darüber nachzudenken, eine wesentlich ältere Frau geheiratet, die er aber nicht liebt und die ihn nun mit ihrer ständigen Eifersucht quält. Eines Tages verwickelt ihn die Wirtshaustochter Anna bei der Arbeit in einen Flirt, und Hudetz versäumt es darüber, rechtzeitig ein Signal zu stellen. Fazit: ein Zugunglück mit 18 Toten. Vor Gericht beteuert Anna Hudetz’ Unschuld, so dass es zum Freispruch kommt. Doch beide, Anna und Thomas Hudetz, verstricken sich emotional in ihre Gewissensnöte, und am Ende, dem symbolischen „Jüngsten Tag“, werden beide von den Ereignissen eingeholt ...
„Der jüngste Tag“ wird am Stadttheater Fürth vom gefragten und gerade in der Metropolregion bekannten Regisseur Georg Schmiedleitner neu inszeniert.
Inszenierung:
Georg Schmiedleitner
Bühne:
Stefan Brandmayr
Kostüme:
Cornelia Kraske
Live-Musik:
Norbert Nagel
mit Rainer Appel, Martina Dähne, Lisa Fedkenheuer, Gabi Geist, Paul Kaiser, Maximilian Laprell, Nicola Lembach, Martin Molitor, Paul Schaeffer, Michaela Schausberger, Thomas Stang (Übernahme der Rolle für Stefan Maaß), Frank Watzke