Der Roman von Ödön von Horváth ist mehr als 80 Jahre nach seiner Veröffentlichung erschreckend nah an unserer Realität und zeigt den Kampf gegen die Uniformität der Gruppe und für die Freiheit der eigenen Meinung. Kathrin Sievers setzt in ihrer eigens für das WBT erstellten Fassung auf die Parallelen zwischen dem Text und der Gegenwart.
Regisseurin Kathrin Sievers adaptierte bereits mehrere Romane und Filme erfolgreich für das Wolfgang Borchert Theater. Wie bei „Jugend ohne Gott“ bleibt sie dabei sprachlich immer dicht am Original, löst sich aber zum Teil von der Szenenfolge, um ein höheres Tempo und mehr Spannung zu generieren. Sievers erhält die Zeitlosigkeit von Horváths Roman und schafft es gerade dadurch das Thema bedrohlich nah an unsere Zeit heranzuholen. Ihr Interesse an gesellschaftspolitisch relevanten Themen zeigt sich schon in der Auswahl der Stücke, die sie inszeniert, z. B. „Wunschkinder“ oder „Er ist wieder da“.
Ödön von Horváths Roman erschien 1937 in einem Exil-Verlag in Amsterdam und machte den Autor beinahe über Nacht international berühmt. Horváth zeigt eine Generation Jugendlicher, deren Moral von kriegerischen Prinzipien bestimmt ist und Lehrer, die durch ihr idealisiertes Ethos hilflos und handlungsunfähig bleiben.
JUGEND OHNE GOTT
Inszenierung | Kathrin Sievers
Bühne & Kostüme | Annette Wolf
Dramaturgie | Silvia Drobny | Tanja Weidner
Mitwirkende | Florian Bender, Rosana Cleve, Monika Hess-Zanger, Johannes Langer, Ivana Langmajer, Jürgen Lorenzen
Weitere Termine
Sa 1. Dezember | 20 Uhr| So 2. Dezember | 18 Uhr [Einführung 17 Uhr] |