In diesem Zimmer ohne Spiegel sind die drei jenem Urteil ebenso ausgeliefert. Bin ich ein guter oder ein schlechter Mensch? Bin ich schuldig oder unschuldig? Bin ich begehrenswert? Bin ich ein Feigling? Die Maskerade muss fallen, die Lügen werden entblößt, das Selbstbild bröckelt. Doch Handlung ist unmöglich, hier drin haben die drei keine Möglichkeit, auf das Draußen Einfluss zu nehmen. Körperliche Schmerzen sind unnötig, wenn das Selbstbild zur Zielscheibe wird. So werden die drei Menschen zu Folterknechten für einander, ganz ohne Streckbank und Daumenschrauben.
Frederick Krieger,*1990 in Warstein, wo er von 2010 bis 2014 Mitglied im Stadtrat sowie im Jugendhilfeausschuss war. 2011 gründete er die Kulturinitiative Warstein mit, in deren Vorstand er fünf Jahre lang arbeitete. Im selben Jahr begann er sein Studium der Theaterwissenschaft und Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum und wirkte während dieser Zeit in zahlreichen studentischen und freien Theaterproduktionen mit. Seit Abschluss seines Studiums zu Beginn der Spielzeit 2015/2016 ist er als fester Regieassistent am Schauspielhaus Bochum engagiert, arbeitete u. a. mit Marius von Mayenburg, Roger Vontobel, Jan-Christoph Gockel, Daniela Löffner und Anselm Weber. Mit „Geschlossene Gesellschaft“ von Jean-Paul Sartre gibt Frederick Krieger sein Regiedebüt am Schauspielhaus Bochum.
- Regie: Frederick Krieger
- Bühne: Amelie Neblich
- Kostüme: Kerstin Feuerhelm
- Dramaturgie: Simon Meienreis
- Mit: Matthias Eberle, Johanna Eiworth, Simin Soraya
Die nächsten Vorstellungen: 29. Januar, 1.Februar
Das Bild zeigt Jean Paul Sartre