Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
DON CARLO von Giuseppe Verdi - Theater Bonn DON CARLO von Giuseppe Verdi - Theater Bonn DON CARLO von Giuseppe...

DON CARLO von Giuseppe Verdi - Theater Bonn

Premiere Sonntag, 12. DEZ 2021 | 18 UHR | OPERNHAUS

Man weiß, dass Giuseppe Verdi sich als kritischer Geist nicht nur mit den Zeitläuften seiner Epoche herumgeplagt hat, sondern sehr wohl auch dem eigenen Schaffen mit stetig überarbeitungsbereiter Skepsis begegnet ist. Keine andere seiner Opern hat er so häufig redigiert, gekürzt, umgestellt und neugefasst wie ausgerechnet diejenige, die durch ihr engmaschiges Gewirk aus politischen, religiösen und gesellschaftlichen Zwängen am ehesten an die Unausweichlichkeiten des griechischen Dramas heranreicht und damit seine düsterste geworden ist: DON CARLO.

 

Copyright: Thilo Beu

Über zwanzig Jahre liegen zwischen dem Kompositionsbeginn 1865 und der Aufführung in Modena jener fünfaktigen Fassung (1886), die heute wieder häufiger gespielt wird als die bis in die achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts gebräuchliche vieraktige Mailänder Fassung von 1884. Verdi plagte sich dabei nicht nur mit den beiden Sprachen und ihrem jeweils so verschiedenen Ausdrucksgestus, sondern versuchte auch immer wieder durch Kürzungen und Umstellungen zum optimalen Ergebnis zu gelangen.

So bringt es die Schillers Drama in weiten Teilen getreue Oper auf nicht weniger als sieben Versionen. Das Licht der Vernunft freilich sieht man in keiner aufscheinen. Gefangene ihrer Zwänge, Gefangene in selbstangelegten Zügeln, Gefangene aber vor allen Dingen einer stets tödlich drohenden geistlichen Macht, der selbst die weltliche Herrschaft nicht gewachsen ist – die Ausweglosigkeit menschlicher Verstrickungen in diesem Netzwerk des Terrors bringt Verdi elementar auf den Punkt: Freiheit verspricht allenfalls der Tod.

Oper in fünf Akten
Libretto von Joseph Méry und Camille du Locle
nach Friedrich Schillers Tragödie
Italienische Fassung von Achille de Lauzières
– In italienischer Sprache –

Musikalische Leitung  Hermes Helfricht
Inszenierung  Mark Daniel Hirsch
Ausstattung  Helmut Stürmer
Video  Ruth Stofer
Licht  Max Karbe
Choreografie  Bärbel Stenzenberger
Choreinstudierung  Marco Medved
Regieassistenz  Idilsu Yaman
Abendspielleitung  Mark Daniel Hirsch
Musikalische Assistenz  Elia Tagliavia
Studienleitung  Pauli Jämsä
Korrepetition  Igor Horvat
Elia Tagliavia
Bühnenbildassistenz  Ansgar Baradoy
Mitarbeit Kostüm  Sarah Magirius
Louise Buffetrille
Inspizienz  Barbara Schröder
Leitung Statisterie  Gyda Löcher

Filippo II  Pavel Kudinov
Tobias Schabel
Don Carlo  Leonardo Caimi
Santiago Sánchez
Rodrigo  Giorgos Kanaris
Der Großinquisitor  Karl-Heinz Lehner
Pavel Kudinov
Tobias Schabel
Ein Mönch  Magnus Piontek
Marcel Brunner
Elisabetta von Valois  Anna Princeva
Prinzessin Eboli  Dshamilja Kaiser
Khatuna Mikaberidze
Tebaldo  Lada Bočková
Sarah Vautour
Stimme aus der Höhe  Lada Bočková
Sarah Vautour
Graf von Lerma / Ein königlicher Herold  Katleho Mokhoabane
Die Fürstin von Aremberg  Helena Baur
Deputierte  Sven Bakin
Enrico Döring
Algis Lunskis
Miljan Milovic
Hartmut Nasdala
Nicholas Probst

Chor des Theater Bonn
Extrachor  Extrachor des Theater Bonn
Statisterie  Statisterie des Theater Bonn
Orchester  Beethoven Orchester Bonn

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑