
Der nahende Tod der kranken Gabriele bringt sie alle zusammen, Erinnerungen werden aufgewühlt, und es offenbart sich, wie wenig sie eigentlich voneinander wissen. So erfährt Felix, dass seine Mutter vor seiner Geburt eine Liaison mit Julian hatte. Dieser ist nach jahrelanger Abwesenheit zurückgekehrt, um endlich der Verpflichtung seiner Vaterschaft nachzukommen.
Stephan von Sala will mit der geplanten Teilnahme an einer militärisch-wissenschaftlichen Expedition nach Vorderasien vor der Anerkennung einer ebenfalls tödlichen Krankheit flüchten, und Irene Herms bereut ihre Kinderlosigkeit und hadert mit ihren jahrelang unerwiderten Gefühlen für Julian. Dazwischen steht der überforderte Wegrat, der das vermeintliche Schicksal immer nur angenommen hat. Während die Elterngeneration ihren unverwirklichten Ansprüchen nachtrauert, bleiben die Nachgeborenen orientierungslos zurück.
Arthur Schnitzler, einer der bedeutendsten österreichischen Dramatiker des Fin de Siècle, entwirft ein feinfühliges Portrait über menschliche Beziehungen, die Fragilität von Erinnerung und über die Erkenntnis der grundlegenden Einsamkeit jedes Menschen auf seinem (letzten) Weg.
Regie Tim Kramer
Bühne Gernot Sommerfeld
Kostüme Natascha Maraval
Musik Karolin Killig
Dramaturgie Caroline Rohmer
Mit Antonia Labs, Undine Schmiedl, Katharina Walther, Christoph Bangerter, Christoph Förster, Frederik F. Günther, Heiner Junghans, Andreas C. Meyer