In der Veröffentlichung dieser Neuigkeit sieht Tomas naiv und idealistisch seine Chance, der Gesellschaft und seiner Reputationen einen Dienst zu erweisen, sein Bruder Peter hingegen fürchtet den kompletten Ruin einer Region, die vom Tourismus lebt. Das existenzielle Wohl der Stadtbevölkerung steht plötzlich in Konkurrenz zum gesundheitlichen Wohl der Kurgäste, und ein Krimi um Veröffentlichung, Widerrufung und Auslegung der wissenschaftlichen Fakten beginnt.
Henrik Ibsen verarbeitete in seinem 1882 veröffentlichten Drama EIN VOLKSFEIND die gesellschaftliche Auseinandersetzung um seine Stücke NORA und GESPENSTER. Darin analysiert er, warum ein an sich richtiges Detail durch seinen Kontext immer wieder anders definiert wird. Während Tomas die ganze Gesellschaft anklagt und auf Meinungsfreiheit und Wahrheit pocht, bis er vollkommen isoliert ist, argumentiert Peter mit dem Recht und der Macht der Mehrheit und ignoriert die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Beide glauben fest daran, den Kampf um die öffentliche Meinung ‚richtig‘ zu beeinflussen. Beide sind sich ihrer Sache absolut sicher und nehmen nicht das Ganze in den Blick, aber nur einer wird vom Volksfreund zum Volksfeind.
Regie
Laura Linnenbaum
Bühne
Bettina Meyer
Kostüme
David Gonter
Musik
David Rimsky-Korsakow
Licht
Andreas Barkleit
Dramaturgie
Katrin Schmitz
Doktor Tomas Stockmann
Viktor Tremmel
Frau Stockmann
Gina Călinou
Peter Stockmann
Raiko Küster
Morten Kiil
Albrecht Goette
Hovstad
Simon Werdelis
Billing
Philipp Grimm
Aslaksen
Hans-Werner Leupelt
und
eine Kurkapelle