Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Die Nacht vor Weihnachten" von Nikolai A. Rimski-Korsakow - Oper Frankfurt"Die Nacht vor Weihnachten" von Nikolai A. Rimski-Korsakow - Oper Frankfurt"Die Nacht vor...

"Die Nacht vor Weihnachten" von Nikolai A. Rimski-Korsakow - Oper Frankfurt

Premiere Sonntag, 5. Dezember 2021, um 18.00 Uhr im Opernhaus

Weihnachten in dem ukrainischen Dorf Dikanka: Wie in jedem Jahr ziehen die Bewohner singend von Haus zu Haus und feiern die Geburt Christi. Der Schmied Wakula hingegen bläst Trübsal, denn er ist unglücklich in die schöne Gutsherrentochter Oksana verliebt. Diese will Wakula aber nur heiraten, wenn er ihr die goldenen Schuhe der Zarin besorgt. Verzweifelt wendet sich der Schmied an den Teufel, der umgehend mit ihm in die Hauptstadt fliegt. Die Zarin schenkt Wakula ihr schönstes Paar Schuhe und so steht seiner Hochzeit mit Oksana nichts mehr im Wege.

 

Copyright: Monika Rittershaus

In Die Nacht vor Weihnachten verbindet Nikolai A. Rimski-Korsakow die satirisch-realistische Darstellung eines ukrainischen Dorflebens mit allerhand fantastischen und mythologischen Elementen. Der grotesk-bunte Kosmos seiner Oper umfasst heuchlerische Amts- und Würdenträger genauso wie Hexen und Teufel, Luftgeister und Sonnengottheiten. Mit der Vertonung von Gogols gleichnamiger Erzählung hatte Rimski-Korsakow über zehn Jahre lang gewartet – aus Rücksicht auf Peter I. Tschaikowski, der den Stoff bereits 1874 in Der Schmied Wakula verarbeitete. Erst nach Tschaikowskis Tod im Jahr 1893 begann er mit der Komposition und griff dabei musikalisch in die Vollen: Die Partitur ist gespickt mit Zitaten ukrainischer Volkslieder – so etwa in den Weihnachtsgesängen der Dorfbewohner, die sich immer wieder zu raumgreifenden Klangschichtungen verdichten. In fluoreszierenden Farben bringt der Komponist die Gestirne am Himmel zum Tanzen und schildert auf geradezu cineastische Weise Wakulas Flug durch die nächtlichen Lüfte.

Gogols Erzählung erfreut sich bis heute in Russland großer Beliebtheit – nicht zuletzt wegen der zahlreichen Märchenverfilmungen des Stoffes. Rimski-Korsakows Vertonung hingegen ist weitaus unbekannter. Passend zur Weihnachtszeit kommt diese Opernrarität nun in der Regie von Christof Loy zur Frankfurter Erstaufführung.  

Oper in vier Akten
Text vom Komponisten nach Nikolai W. Gogol
Uraufführung 1895, Mariinski Theater, St. Petersburg

In russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführungen aktuell nur als Video (verfügbar kurz vor der Premiere hier und auf YouTube)

Musikalische Leitung
    Sebastian Weigle
Inszenierung
    Christof Loy
Bühnenbild
    Johannes Leiacker
Kostüme
    Ursula Renzenbrink
Licht
    Olaf Winter
Choreografie
    Klevis Elmazaj
Flugchoreographie, Stuntkoordinator
    Ran Arthur Braun
Chor
    Tilman Michael
Dramaturgie
    Maximilian Enderle

Wakula
    Georgy Vasiliev
Oksana
    Julia Muzychenko
Solocha
    Enkelejda Shkoza
Tschub
    Alexey Tikhomirov
Teufel
    Andrei Popov
Panas
    Anthony Robin Schneider
Der Bürgermeister
    Sebastian Geyer
Der Diakon Ossip
    Peter Marsh
Die Zarin
    Bianca Andrew
Pazjuk
    Thomas Faulkner
Frau mit violetter Nase
    Enkelejda Shkoza
Frau mit gewöhnlicher Nase
    Barbara Zechmeister

Tanz

Koljada, die Jungfräuliche Göttin
    Ayelet Polne
Owsen, der Frühlingsgott
    Gorka Culebras
Der Bär
    Pascu Orti
Odarka
    Clara Cozzolino
Swerbigus
    Haizam Fathy
Pazjuks Sklavin
    Paola Ghidini
Monsieur Flic-Flac
    Guillaume Rabain
Kammerdiener der Zarin
    Nicky Van Cleef
Der Portugiese
    Mario Branco

Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

TRAUM UND REALITÄT -- "Der Tod in Venedig" von Benjamin Britten in der Staatsoper Stuttgart

Eine abstrakte Vision von Venedig bietet Regisseur Demis Volpi bei seiner Version der Oper "Der Tod in Venedig" nach Thomas Mann in der Staatsoper Stuttgart. Traum und Realität vermischen sich stark.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Beeindruckende Geschichtsstunde -- "Heinrich Heines Le Grand" vom Theater der Klänge in Düsseldorf

In seinem 1826 entstanden, 1827 im zweiten Teil der "Reisebilder" erschienenen Werk "Ideen. Das Buch le Grand" versetzt Heinrich Heine sich neben vielfältigen Reflexionen u.a. in seine Kindheit in…

Von: Dagmar Kurtz

FILIGRANER ZAUBER -- Neue CD: Antonio Vivaldi - Fagottkonzerte Vol.2 bei Berlin Classics

Das ganzee Leben der Französin und Fagottistin Sophie Dervaux ist von Musik geprägt. Nun ist das zweite von sechs Alben mit Fagott-Konzerten von Antonio Vivaldi erschienen. Energie und geistige…

Von: ALEXANDER WALTHER

UNBEKANNTE RARITÄTEN AUS ÖSTERREICH -- Kammermusik im Schloss Bietigheim-Bissingen

"Blühende Romantik" stand diesmal im Zentrum des Kammermusik-Konzerts im Schloss mit Lehrkräften der Musikschule. Zunächst musizierten Bojan Murov (Violine), Athanasios Bellos (Violoncello) und Jenia…

Von: ALEXANDER WALTHER

LEIDENSCHAFT DES AUSDRUCKS -- Internationale Hugo-Wolf-Akademie: Hommage à Mörike in der Staatsgalerie Stuttgart

Hugo Wolf schrieb wunderbare Mörike-Vertonungen. Doch auch andere Komponisten würdigten diesen schwäbischen Dichter, der ihnen Geheimnisse offenbarte. Carolina Ullrich (Sopran) interpretierte zusammen…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑