In Die Nacht vor Weihnachten verbindet Nikolai A. Rimski-Korsakow die satirisch-realistische Darstellung eines ukrainischen Dorflebens mit allerhand fantastischen und mythologischen Elementen. Der grotesk-bunte Kosmos seiner Oper umfasst heuchlerische Amts- und Würdenträger genauso wie Hexen und Teufel, Luftgeister und Sonnengottheiten. Mit der Vertonung von Gogols gleichnamiger Erzählung hatte Rimski-Korsakow über zehn Jahre lang gewartet – aus Rücksicht auf Peter I. Tschaikowski, der den Stoff bereits 1874 in Der Schmied Wakula verarbeitete. Erst nach Tschaikowskis Tod im Jahr 1893 begann er mit der Komposition und griff dabei musikalisch in die Vollen: Die Partitur ist gespickt mit Zitaten ukrainischer Volkslieder – so etwa in den Weihnachtsgesängen der Dorfbewohner, die sich immer wieder zu raumgreifenden Klangschichtungen verdichten. In fluoreszierenden Farben bringt der Komponist die Gestirne am Himmel zum Tanzen und schildert auf geradezu cineastische Weise Wakulas Flug durch die nächtlichen Lüfte.
Gogols Erzählung erfreut sich bis heute in Russland großer Beliebtheit – nicht zuletzt wegen der zahlreichen Märchenverfilmungen des Stoffes. Rimski-Korsakows Vertonung hingegen ist weitaus unbekannter. Passend zur Weihnachtszeit kommt diese Opernrarität nun in der Regie von Christof Loy zur Frankfurter Erstaufführung.
Oper in vier Akten
Text vom Komponisten nach Nikolai W. Gogol
Uraufführung 1895, Mariinski Theater, St. Petersburg
In russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführungen aktuell nur als Video (verfügbar kurz vor der Premiere hier und auf YouTube)
Musikalische Leitung
Sebastian Weigle
Inszenierung
Christof Loy
Bühnenbild
Johannes Leiacker
Kostüme
Ursula Renzenbrink
Licht
Olaf Winter
Choreografie
Klevis Elmazaj
Flugchoreographie, Stuntkoordinator
Ran Arthur Braun
Chor
Tilman Michael
Dramaturgie
Maximilian Enderle
Wakula
Georgy Vasiliev
Oksana
Julia Muzychenko
Solocha
Enkelejda Shkoza
Tschub
Alexey Tikhomirov
Teufel
Andrei Popov
Panas
Anthony Robin Schneider
Der Bürgermeister
Sebastian Geyer
Der Diakon Ossip
Peter Marsh
Die Zarin
Bianca Andrew
Pazjuk
Thomas Faulkner
Frau mit violetter Nase
Enkelejda Shkoza
Frau mit gewöhnlicher Nase
Barbara Zechmeister
Tanz
Koljada, die Jungfräuliche Göttin
Ayelet Polne
Owsen, der Frühlingsgott
Gorka Culebras
Der Bär
Pascu Orti
Odarka
Clara Cozzolino
Swerbigus
Haizam Fathy
Pazjuks Sklavin
Paola Ghidini
Monsieur Flic-Flac
Guillaume Rabain
Kammerdiener der Zarin
Nicky Van Cleef
Der Portugiese
Mario Branco
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester